Wien
Bäume in Wiener Park weg – Frau klammert sich fest
Im Auer-Welsbach-Park sollten 19 Bäume gefällt werden. Doch eine Anrainerin klammerte sich fest, die Arbeiten wurden vorübergehend eingestellt.
Für eine Polit-Zwist und reichlich Aufregung im Bezirk sorgte die geplante Fällung von 19 Bäumen im Auer-Welsbach-Park (Rudolfsheim-Fünfhaus) – wir berichteten. Der Bezirksvorsteher spricht von "Stand- und Bruchsicherheit", von den Bäumen gehe eine Gefahr für Passanten aus. Anders sehen das die Grünen im Bezirk. Man lasse Bäume "schnell und heimlich wegen zu hohem Pflegeaufwand oder aus Haftungsgründen" fällen.
Polizei musste ausrücken
Am Mittwoch war es soweit: Die ersten Bäume wurden von der MA42 gefällt, wie Bezirksvize Haroun Molla (Grüne) berichtet. Doch nach acht Stück war vorerst Schluss: Eine Anrainerin klammerte sich plötzlich um einen Baum, ließ ihn nicht mehr los. Die Polizei rückte aus, sprachen mit der Frau. Schließlich wurden die Fällungen für diesen Tag eingestellt.
"Der Bezirk wurde darüber informiert, dass von 19 Bäumen eine konkrete Gefahr für die Besucher im Park, wo sich auch Kinderspielplätze befinden, ausgeht", rechtfertigt sich Bezirksvorsteher Dietmar Baurecht (SPÖ) in einer Aussendung. Im Jänner habe es einen Rundgang mit Experten gegeben. Die Ergebnisse hätten gezeigt, dass eine potentielle Gefahr von den Bäumen ausgehe.
Bezirk stellt Neupflanzungen in Aussicht
"Im Sommer 2022 sind sowohl in Kärnten als auch in Niederösterreich Bäume durch einen Sturm umgestürzt und fünf Menschen auf tragische Weise ums Leben gekommen. Extremwetterereignisse werden durch den Klimawandel immer häufiger und bedeuten oft Lebensgefahr", so Baurecht. Es sei die Aufgabe der Verwaltung, die Wiener vor derartigen Katastrophen zu schützen. Die Neupflanzung größerer Bäume im Auer-Welsbach-Park sei noch heuer geplant.