Österreich
Badeverbot in beliebtem Teich wegen Biberfamilie
Das Baden in der Pielachtaler Sehnsucht ist in diesem Sommer verboten. Schuld daran sind eine Biberfamilie und das umstrittene Hechturteil.
Hofstetten-Grünau im Bezirk St. Pölten und die Tiere: Eine immer schwieriger werdende Beziehung. Wie berichtet war Bürgermeister Arthur Rasch verurteilt worden, weil im Badeteich Pielachtaler Sehnsucht ein Kind von einem Hecht gebissen wurde. Vor dem Gesetz ist Rasch als Chef der Marktgemeinde auch der Tierhalter und damit verantwortlich – ein Urteil das für viel Wirbel sorgte.
Jetzt hat die Marktgemeinde ein neues Problem mit dem Teich in der Sehnsucht. Eine Biberfamilie hat sich dort angesiedelt, durfte nur bis 1. April bejagt bzw. gefangen werden. Wie berichtet hatte Rasch auch Tierschützern erlaubt, die Biber am Teich lebend zu fangen und in Sicherheit zu bringen. Weil aber beides nicht gelang, gibt es diese Saison ein Badeverbot am beliebten Teich. Bei einem Zwischenfall wäre der Bürgermeister schon Wiederholungstäter, schon das Hecht-Urteil kostete die Gemeinde 14.000 Euro.
Tor geschlossen
"Das Tor bleibt geschlossen, der Teich wird in diesem Sommer auch nicht gepflegt, der Rasen herum schon. Natürlich ist es sehr unwahrscheinlich, dass etwas passieren würde, aber die Möglichkeit besteht und von daher bleibt uns nichts anderes übrig", so Rasch gegenüber "Heute". Über das Restaurant und dessen Seeterrasse wird es aber immer noch möglich sein, auf das Gelände zu kommen.
Für immer ist die Lösung aber keinesfalls, ab September dürfen die Biber wieder gejagt werden. 2020 soll dann wieder Badebetrieb erlaubt sein. Die Saison 2019 ist aber mit ziemlicher Sicherheit gelaufen. "Die einzige Möglichkeit, wie wir heuer noch eröffnen können, ist, dass die Biber von alleine weiterziehen", sagt Rasch. Bitter ist das Ganze für die Gemeinde auch, weil eine wichtige Einnahmequelle verloren geht. In der vergangenen Saison kostete der Eintritt zum Baden für Erwachsene 4 Euro und für Kinder 2 Euro. (M. Nowak)