Babys on Tour! Wienerin holt Mamas aus dem Alltagstrott

Egal zu welcher Zeit man durch den 1. Wiener Bezirk schlendert, erblickt man zahlreiche Personengruppen, die eine Führung durch das historische Stadtzentrum genießen. Mitten im Getümmel findet man auch Tourguide Maria Kremser – und im Schlepptau 14 Mütter mit ihren Babys in Kinderwagen und Tragen.

Die Fremdenführerin hat vor Kurzem ein Herzensprojekt gestartet, das sprichwörtlich noch in den Kinderschuhen steckt. Sie hat sich ganz besondere Touren durch die Innenstadt überlegt: Die Wiener Windel Walks. Diese richten sich speziell an Mütter und Väter mit ihren Babys, die etwas unternehmen und Wien einmal auf eine andere Art und Weise kennenlernen möchten.

Eine Wien-Tour für Insider

"Ob Turnen, Yoga oder Museumsbesuche – vieles wird speziell für Mamas mit Baby angeboten. Aber Fremdenführungen gab es bisher noch keine. Das wollte ich ändern", so die 40-Jährige. Fünf verschiedene Touren hat sie sich durch die Wiener Innenstadt überlegt, die für Erwachsene mit Babys tauglich sind.

"Die Windel Walks richten sich an Mamas aus Wien und sind sozusagen Wien-Führungen für Insider. Auch wenn man die Stadt grundsätzlich kennt, warten viele versteckte Plätze und Dinge, die man sicher noch nicht entdeckt hat", erklärt die Fremdenführerin.

Wickeln, stillen, rasten – alles kein Problem

Mit Kinderwagen und Babytrage geht es für die Tour-Teilnehmer unter anderem zum Stephansdom, zum Judenplatz oder zum Graben. "Ich bemühe mich, die Führungen interaktiv zu gestalten und so anzulegen, dass der Großteil nicht bekannt ist", sagt Kremser. So sind etwas das Eisgrübel aus dem 15. Jahrhundert oder das Oppenheimer-Haus am Bauernmarkt vielen Wienern unbekannt.

Kremser's jüngste Tour-Teilnehmer waren zwischen einem und drei Monate alt. "Grundsätzlich sind die Stadtführungen so gestaltet, dass sie Kinderwagen-tauglich sind", so die Wienerin. Stopps zwischendurch, um Babys zu stillen oder zu beruhigen, sind vorgesehen. Kremser hat für ihre Routen sogar extra nach Wickelplätzen gesucht.

Den Ausklang findet jeder Windel Walk in einem Café. "Dort können sich die Mamas über alle möglichen Themen austauschen, was ich sehr wichtig finde. Irgendwann dreht sich alles nur mehr um Windeln und Schlafenszeiten. Da ist man froh, einmal aus diesem Alltagstrott herauszukommen", spricht die dreifache Mutter aus Erfahrung.

Aus dem Alltag herauskommen und gemeinsam mit Baby etwas erleben – das möchte Kremser mit ihren Windel Walks den Wiener Mamas ermöglichen. Aber auch Papas, Omas und Opas sind willkommen. Fünf der besonderen Stadtführungen hat die Wienerin schon erfolgreich hinter sich gebracht und das Feedback war positiv. In Zukunft hofft Kremser noch mehr Windel Walks anbieten zu können. Auch Touren durch andere Bezirke wären für sie denkbar, denn: "Wien hat eine jahrhundertelange Geschichte und somit gibt es immer etwas Neues zu entdecken."