Sie sagt, er lügt
"Baby Reindeer": Jetzt spricht die echte Stalkerin
In der Netflix-Serie kämpft der Protagonist mit einer Stalkerin. Die Geschichte beruhe auf seinen Erfahrungen – jetzt meldet sich die echte Frau.
In der neuen Serie "Baby Reindeer" auf Netflix geht es um die seltsame Beziehung zwischen dem erfolglosen Comedian Donny Dunn (Richard Gadd) und seiner Stalkerin Martha (Jessica Gunning). Die Geschichte basiert auf den echten Erfahrungen von Gadd, welcher nicht nur Protagonist, sondern auch Autor der Serie ist.
Martha schickt dem Protagonisten während vier Jahren über 41.000 Mails, belästigt ihn auf den sozialen Netzwerken, schickt Hunderte Briefe und 350 Stunden Sprachnachrichten.
Wer stalkt wen?
"Baby Reindeer" ist bereits so erfolgreich, dass die Mini-Serie die Charts in 30 Ländern anführt – auch in Österreich. Nun könnte es für den Serienmacher aber ungemütlich werden: Die "echte" Stalkerin meldet sich zu Wort.
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Die Frau behauptet, das Vorbild für die psychisch gestörte Martha zu sein, und will gegen Netflix wegen Verleumdung klagen. Ausserdem behauptet sie gegenüber "Daily Mail", dass nicht etwa sie die Stalkerin sei, sondern Richard Gadd selbst. Er soll von ihr besessen sein und sie durch "Baby Reindeer" stalken. "Ich bin das Opfer. Er hat eine Show über mich geschrieben", erzählt die Frau der englischen Zeitung.
Offenbar wurde ihr Name im Internet veröffentlicht und nun erhalte sie Morddrohungen von den "Baby Reindeer"-Fans. Der Serienmacher habe die Identität der echten "Martha" nicht gut genug verschleiert. Richard Gadd bestreitet dies, äussert sich jetzt aber auf Instagram zu den Spekulationen im Netz: "Bitte spekuliert nicht darüber, wer die realen Personen sein könnten. Das ist nicht der Punkt unserer Show."
"Stalkerin" will Netflix verklagen
Laut der Zeitung "Daily Mail" gäbe es aber tatsächlich mehrere Ähnlichkeiten zwischen der damals noch anonymen Frau und der Filmfigur Martha. So hätten beide Jura studiert, sind gleich alt und würden sich auch optisch sehr ähnlich sehen.
Nach den wilden Spekulationen zeigt sich die "echte Martha", Fiona Harvey, jetzt mit ihrem Gesicht und richtigen Namen in der britischen Zeitung "Sun" und behauptet, sie sei das Vorbild für die Netflix-Figur. Auch Serien-Fans sind online auf die Frau aufmerksam geworden und sind sich sicher, sie ist es. Denn Harvey gleicht der Filmfigur stark. Die 58-Jährige betont aber, die Geschichte habe sich nicht so zugetragen, wie es im Film dargestellt wird.
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Sie sei Anwältin – und zwar eine sehr gute –, habe sich mit Gadd angefreundet und ihm ein Geschenk gemacht. Diese Fakten aus der Serie stimmen. Aber gestalkt hätte sie ihn nie, beteuert sie gegenüber der Zeitung. Deshalb will sie nun gegen Netflix klagen.
Jüngst bezeichnet Harvey den Protagonisten Richard Gadd als "traurigen, kleinen Mann", weil er "keinen Sex mit ihr hatte". Und weiter schreibt sie auf ihrem Facebook-Profil, er habe mit dieser Serie nur Aufmerksamkeit wollen und den Leuten in Erinnerung bleiben, weil er "über eine Frau fantasiert hat, von der er besessen war".