Baby-Blog

Baby-led weaning - ein gefährlicher, neuer Trend?

"Heute"-Redakteurin und Bloggerin Christine Scharfetter erzählt von ihren täglichen Erfahrungen als Mama.

Christine Scharfetter
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Aus dem Leben einer Mama.
Aus dem Leben einer Mama.
Getty Images

Babys essen nicht nur selbstständig, sondern entscheiden auch was und wieviel sie zu sich nehmen wollen? Statt Brei kommt mit rund sechs Monaten bereits feste Nahrung auf den Teller? Als ich zum ersten Mal von dem neuen Ernährungstrend "Baby-led weaning" gehört habe, schüttelte ich in erster Linie den Kopf - wie viele andere Mütter wohl auch. Schließlich habe ich bei meiner Recherche im Netz doch einiges an Kritik über die "neue" Beikost-Einführung gefunden: So sollen die Kleinen an der festen Nahrung ersticken können, würden nicht ausreichend Nahrung zu sich nehmen und schon gar nicht alle notwendigen Nährstoffe.

Doch sieht man sich die Ernährungsmethode einmal genauer an, stellt man ganz schnell fest, dass wohl sehr viele Kinder ganz unbewusst mehr oder weniger auf diese Art zu essen begonnen haben. Entwickelt wurde "Baby-led weaning" (zu Deutsch "babygesteuertes Abstillen") basierend auf den Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) von der britischen Hebamme und Stillberaterin Gill Rapley. Dabei wird zwischen Milch und fester Nahrung auf den Brei verzichtet. Kinder, die allerdings bereits gewissen Voraussetzungen, wie selbstständiges Sitzen, erfüllen müssen, sollen sofort feste, gekochte Nahrung selbstständig aufnehmen. Sprich, sie werden nicht gefüttert, sollen das Essen selbst greifen, erleben und in den Mund führen. Es wird nicht gefüttert! Damit das Baby dennoch satt wird, gibt es im ersten Lebensjahr jedoch weiterhin zusätzlich Milchnahrung.

Christine Scharfetter ist "Heute"-Redakteurin und Bloggerin auf www.TheHallstand.com. Seit über 24 Monaten lernt sie nun immer wieder neue Grenzen in ihrem Leben als Mutter der kleinen Frankie Malou kennen.

Instagram.com/christinescharfetter

Kinder entscheiden sich für feste Nahrung

Klingt in erster Linie absurd und nach einer ziemlichen Lebensmittelverschwendung. Letzteres ist es garantiert auch. Doch denken wir an dieser Stelle an die Beikost-Einführung unserer Kinder zurück. Wie viel Brei haben wir regelmäßig entsorgt, aus Lätzchen gewaschen und vom Boden aufgewischt? 

Doch feste Nahrung bereits mit sechs Monaten? Nun, Eltern von mehreren Kindern werden ein Lied davon singen können: Kommt es doch garantiert öfter vor, dass die Kleineren den älteren Geschwistern das Essen vom Teller stibitzen. Oder das Interesse des Kindes an den Tellern der Eltern einfach so groß ist, dass man früher oder später ohnehin gezwungen ist, sein festes Essen zu teilen. So zumindest ist es mir relativ schnell ergangen.

Wie war das bei euch? Habt ihr auf Brei bestanden? Ging es euch wie mir? Oder habt ihr vielleicht sogar "Baby-led weaning"-Methode verfolgt?

Christine Scharfetter und Töchterchen Frankie Malou
Christine Scharfetter und Töchterchen Frankie Malou