Politik Backstage

Bablers "Herz & Hirn"-Rede – und wen die SPÖ rauskickt

Jetzt startet auch die SPÖ ins Super-Wahljahr: Parteichef Babler hält in Wieselburg eine Grundsatzrede. Auch die Liste für die Wahl wird festgezurrt.

Clemens Oistric
Bablers "Herz & Hirn"-Rede – und wen die SPÖ rauskickt
Hält Grundsatzrede in Wieselburg: SPÖ-Chef Andreas Babler
Denise Auer

Rote Granden brauchen an den kommenden Wochenenden Sitzfleisch. Gleich zwei Partei-Events stehen nun an. "Heute" hat die Details:

Wiener Landesparteitag

Am Samstag muss sich Stadtchef Michael Ludwig in der Messe Wien dem Votum der Delegierten stellen. 2022 hatte der Bürgermeister 94,4 Prozent Zustimmung der Wiener Genossen erfahren. Für einige Funktionäre überraschend: Auch der offizielle Auftakt des EU-Wahlkampfs (mit Spitzenkandidat Andreas Schieder) geht bei der Wiener Landesgruppe über die Bühne.

"Herz und Hirn"-Rede

Eine Woche später steigt der Parteirat in Wieselburg (NÖ). Vorsitzender Andreas Babler möchte mit einer "Herz und Hirn"-Rede den Turnaround für die SPÖ (zuletzt 10 Prozent hinter der FPÖ) einleiten. Derzeit mobilisiert die Parteizentrale nach Kräften Funktionäre für die Fahrt ins Mostviertel – nur vier Tage vor dem für die SPÖ traditionell wichtigen 1. Mai dürfte die Lust so mancher enden wollend sein.

Steuern, Sicherheit

Der Fokus der Babler-Ansprache soll auf seinem Leib-Thema neue Steuern liegen. Wie "Heute" erfuhr, will sich der linke SPÖ-Chef darüber hinaus mit Sicherheits-Ansagen (mehr Polizisten) auch für die breite Mitte wählbar geben. Babler wird neuerlich auf einen Rechtsanspruch für einen Arzttermin binnen 14 Tagen pochen.

360 Delegierte fixieren Bundesliste

Festgezurrt wird in Wieselburg auch die Bundesliste für die Nationalratswahl im September. Fix war bisher nur Babler als Spitzenkandidat. Hinter ihm folgen "Heute"-Recherchen zufolge SPÖ-Ikone Doris Bures, Klubobmann Philip Kucher und Frauenchefin Eva-Maria Holzleitner – sie alle sind für Babler aber ein "Nullsummen-Spiel", da sie über die jeweiligen Landeslisten in Wien, Kärnten und Oberösterreich abgesichert sind.

Parteimanagerin statt Überraschungskandidatin?

Angewiesen auf ein Bundeslistenmandat sind hingegen der kantige Gewerkschafter Josef Muchitsch (Platz 5), Vize-Klubchefin Julia Herr und Reinhold Binder. Hier soll sich die oberösterreichische Landesgruppe für den Chef der Produktionsgewerkschaft verwendet und Konsens mit der Löwelstraße hergestellt haben.

Auf Platz 8 könnte Parteimanagerin Sandra Breiteneder kandidieren. Ursprünglich wäre für den Platz, der Babler die Möglichkeit für eine Überraschungskandidatin bietet, "Momentum"-Mastermind Barbara Blaha vorgesehen gewesen. Sie gab Babler aber einen Korb. Breiteneders Co-Geschäftsführer Klaus Seltenheim werden keine Avancen auf ein Ticket fürs Hohe Haus nachgesagt.

Steirer Lindner muss kämpfen

Und so rittern SJ-Chef Paul Stich und LGBT-Sprecher Mario Lindner (er ist Steirer) noch um einen Listenplatz mit Aussicht auf Einzug in den Nationalrat. Bablers Heimat Niederösterreich ist ebenso wie das Burgenland nur unter ferner liefen abgebildet. Für das weite Land soll der Babler nahestehende Boss der Jungen Generation, Michael Kögl, Bestgereihter werden. Ein Einzug ins Parlament dürfte sich dennoch nicht ausgehen. Bablers einstiger Widersacher Hans Peter Doskozil will sein Burgenland durch Jugendsprecher Maximilian Köllner, Landesgeschäftsführerin Jasmin Puchwein und Rückkehrer Jürgen Schabhüttl vertreten wissen.

Wer durch die Finger schaut

Vor dem Aus im Hohen Haus stehen indes Ex-Minister Alois Stöger sowie die früheren Staatssekretäre Muna Duzdar (derzeit Mediensprecherin) und der Außenpolitiker mit Hang zu kontroversiellen Positionen, Christoph Matznetter.

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    <strong>21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist.</strong> Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, <a data-li-document-ref="120079782" href="https://www.heute.at/s/magdeburg-terrorist-war-bekannter-anti-islam-aktivist-120079782">die aus Saudi-Arabien flüchteten.</a>
    21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist. Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, die aus Saudi-Arabien flüchteten.
    REUTERS
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    Akt.