Freund (17) zerhackt

Axt-Killer könnte mit nur 3 Jahren Häf'n davonkommen

Das erschütternde Verbrechen könnte mit einer milden Strafe enden. Anwältin Wagner vermutet eine "Rauschtat" – für die maximal 3 Jahre Haft drohen.

Christian Tomsits
Axt-Killer könnte mit nur 3 Jahren Häf'n davonkommen
In einer Wohnung fanden die Polizisten die Leiche eines 17-Jährigen. Anwältin Astrid Wagner vertritt den Verdächtigen (45).
Denise Auer

Selbst hartgesottenen Kripo-Beamten muss es am Montag komplett die Sprache verschlagen haben. In einer Favoritner Neubau-Wohnung eines 45-Jährigen wurde die Leiche eines erst 17-Jährigen gefunden – wir berichteten. Gesicht und Körper des Teenagers aus Bulgarien waren durch wuchtige Axt-Hiebe entstellt, Blut klebte sogar an den Wänden – ein schreckliches Bild.

Der Verdächtige, ein gebürtiger Oberösterreicher, war mit einem Leihauto nach Linz geflüchtet, hatte sich dann bei Beamten mit den Worten "in meiner Wiener Wohnung liegt ein Zerfleischter" gestellt. Seine Hände waren nach "Heute"-Infos da noch blutverschmiert. Der Mann mit mehr als fragwürdigen Vorlieben ließ sich widerstandslos festnehmen. Sofort verständigte Kollegen rasten zum Tatort, wo für das Opfer aber jede Hilfe zu spät kam.

Polizei in der mutmaßlichen Mord-Wohnung: Leiche mit Axt im Kopf gefunden

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    Der grausame Mord hat sich in einer Wohnung in Wien-Favoriten zugetragen.
    Der grausame Mord hat sich in einer Wohnung in Wien-Favoriten zugetragen.
    Auer Denise

    Der Minderjährige dürfte nämlich weit mehr als nur ein Freund des 45-Jährigen gewesen sein. Beide sollen sich monatelang gekannt haben, verbrachten zuletzt ein Liebeswochenende inklusive Prater-Besuch und gemeinsamem Frühstück. "Mein Schatz ist tot", jammerte der Verdächtige am Dienstag in seiner Einvernahme  – mehr dazu hier.

    Im stundenlangen Verhör wirkte der bis dato unauffällige Angestellte im Finanzsektor völlig verstört, wollte sich an absolut nichts mehr erinnern. Der 45-Jährige führte den Gedächtnisverlust auf seinen exzessiven Drogenkonsum in der mutmaßlichen Tatnacht zurück. Nach einer Blutabnahme soll ein toxikologisches Gutachten nun klären, inwieweit tatsächlich eine vorübergehende Unzurechnungsfähigkeit vorliegen könnte.

    "Er hat wirklich ein totales Blackout", ist sich seine Anwältin Astrid Wagner sicher. Je nach Einschätzung der Experten könnte im Fall des Mordverdächtigen – der mit einer skurrilen Häf’n-Wunschliste ("Ein Achterl Wein zum Einschlafen bitte") von sich reden machte – somit eine sogenannte Rauschtat vorliegen. Die im Gesetz festgelegte "Begehung einer mit Strafe bedrohten Handlung im Zustand voller Berauschung" wäre mit maximal drei Jahren Haft zu bestrafen. Das letzte Wort haben die Psychiater. Die Unschuldsvermutung gilt.

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      privat, iStock

      Auf den Punkt gebracht

      • Ein 45-jähriger Mann steht im Verdacht, einen 17-jährigen Freund in seiner Wiener Wohnung mit einer Axt getötet zu haben, könnte jedoch aufgrund einer möglichen "Rauschtat" mit nur drei Jahren Haft davonkommen
      • Der Verdächtige, der sich nach der Tat selbst stellte und behauptete, sich an nichts erinnern zu können, wird nun psychiatrisch untersucht, um seine Zurechnungsfähigkeit zu klären
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