Niederösterreich
Autobahn-Crash, Großbrand – Frostfeuer sorgen für Chaos
Zum Schutz ihrer Weinreben und Obstblüten vor bitterkaltem Frost brannten in der Nacht in weiten Teilen Niederösterreichs Frostfeuer. Das hat Folgen.
Der Kälteeinbruch in der sternklaren Nacht auf Freitag ließ die Wein- und Obstbauern im Osten Österreichs zittern. Sie ergriffen Gegenmaßnahmen, die jetzt ungewollte Folgen zeigen.
Noch am Abend hatte das Bezirksfeuerwehrkommando Baden deshalb explizit davor gewarnt, dass die Weinbauern in der Nacht ihre Frostfeuer entzünden würden, um die empfindlichen Reben vor der Ernte vernichtenden Kälte zu beschützten.
"Gerade auch für viele Weinbauern wird es daher eine sehr anstrengende Nacht werden. Frostnächte sind im Obst- und Weinbau jedes Jahr ein gefährliches Phänomen, denn tiefe Temperaturen um den Gefrierpunkt können zu großen Schäden an Obst und Reben führen", erklärten die Einsatzkräfte den Hintergrund in ihrer Warnung an die Bürger.
Mehrere Unfälle, auch auf A2
Dennoch kam es in Folge zu mehreren Karambolagen auf nahen Straßen, mutmaßlich ausgelöst durch die starke Rauchentwicklung. Mehrere Menschen wurden dabei leicht verletzt, wie Polizeisprecher Raimund Schwaigerlehner dem ORF bestätigt. "Es wurde von den Beteiligten behauptet, dass die Rauchentwicklung so intensiv war." Dieser mutmaßliche Zusammenhang ist nun Gegenstand weiterer Ermittlungen.
Gekracht hatte es demnach aber nicht nur auf der A2 Südautobahn im Raum Bad Vöslau bei Baden, sondern auch nördlich der Donau auf der S3 Weinviertel-Schnellstraße bei Sierndorf und auf einer Landesstraße bei Seyring, das zu Gerasdorf bei Wien gehört. Beide Ortschaften liegen im Bezirk Korneuburg.
In einer öffentlichen Facebook-Gruppe tobte eine Anrainerin Seyrings über die dichten Rauchschwaden, die die Straße vor ihrem Haus einnebelten: "Aufenthalt im Freien nicht möglich. Die Rauchentwicklung eine Sauerei. [...] Wo ist hier der Umweltgedanke?"
Die Kritik blieb nicht ohne Konter, zahlreiche User merkten an, dass man wohl einen Tag im Jahr sowas stumm ertragen könne, die Weinbauern würden hier immerhin um ihre Existenz kämpfen.
Weingarten fing Feuer
Auch abseits der Straßen kam es zur Eskalation. Die Feuerwehr Grossebersdorf musste mit sechs weiteren Wehren zu einem Großeinsatz ausrücken, weil plötzlich ein Weingarten in Brand stand.
Rund vier Hektar sollen gegen 7 Uhr morgens bereits Raub der Flammen geworden sein. Bilder der Silberhelme zeigen dichte Rauchschwaden über der Agrarfläche.
Erst am Vortag waren die Kräfte aus Großebersdorf zu einem spektakulären Einsatz gerufen worden. Auf einem Firmenareal bei Eibesbrunn brannten plötzlich über ein Dutzend E-Autos lichterloh. Die Polizei ging danach von Brandstiftung aus – "Heute" berichtete.
Auf den Punkt gebracht
- In Niederösterreich sorgten Frostfeuer für Chaos, als Wein- und Obstbauern versuchten, ihre Ernten vor dem Frost zu schützen
- Die starken Rauchentwicklungen führten zu mehreren Unfällen, darunter auf der A2 und der S3
- Zusätzlich brach ein Feuer in einem Weingarten aus, was zu einem Großeinsatz der Feuerwehr führte