Welt

Brücken-Katastrophe stürzt Verkehr ins Chaos

Der Kollaps der Morandi-Brücke dürfte chaotische Auswirkungen auf den Verkehr haben. Was das für Reisende bedeutet.

Heute Redaktion
Teilen

Das werde "schwerwiegende Auswirkungen" auf den Verkehr haben, prophezeite Edoardo Rixi unmittelbar nach dem Einsturz des Polcevera-Viadukts in Genua. Und der Staatssekretär im Verkehrsministerium meinte damit nicht nur die Stadt in Norditalien oder sein Land, sondern ganz Europa.

Denn die Brücke befindet sich auf einem der wichtigsten Knotenpunkte des europäischen Verkehrs, genau an der Kreuzung der Autobahnen A10 und A7. Die A10 entlang der Riviera ist eine zentrale Verbindungsstraße nach Südfrankreich, in den Piemont und die Lombardei und vor allem bekannt als berühmte Urlaubsverbindung "Autostrada dei Fiori".

"Ein Riesenloch im Verkehr"

Die Autobahnstrecken A10 und A7 sind von der Brückenkatastrophe betroffen – mit weitreichenden Konsequenzen. "Genua ist ein Knotenpunkt, somit reißt die Unterbrechung dieses Abschnitts ein Riesenloch in den Verkehr", teilte der deutsche Automobilclub ADAC mit.

Laut dem ADAC ist die A10 zwischen dem Autobahnkreuz mit der A7 und Genua-Flughafen in beiden Richtungen auf unbestimmte Zeit gesperrt. Davon betroffen sind in erster Linie Reisende auf dem Weg von und zum Flughafen und solche, die über Genua in Richtung Südfrankreich und umgekehrt fahren wollen.

Nicht unmittelbar tangiert sind Reisende aus Richtung Norden mit dem Ziel Fährhafen. Dieser ist weiter über die A7 zu erreichen, es drohen aber ein erhöhtes Verkehrsaufkommen und Wartezeiten.

Video: Hier stürzt die Morandi-Brücke ein

(Quelle: Tamedia/Davide di Giorgio)


Lange Umleitungen und Staus

Der Verkehr aus dem Norden und Süden nach Genua wird nun großräumig umgeleitet. Wer von Norden kommend zum Flughafen oder in Richtung Südfrankreich will, muss schon bei Bettole di Tortona abzweigen und die A7 Richtung Predosa nehmen. Von dort geht es auf der A26 nach Süden bis nach Voltri im Westen Genuas, wo Anschluss nach Osten zum Flughafen oder nach Westen in Richtung Südfrankreich besteht.

Ferienheimkehrer aus Südfrankreich oder der ligurischen Küste müssen die gleiche Umfahrung in umgekehrter Richtung nehmen. Ihnen wird aber empfohlen, die Region Genua wenn möglich ganz zu meiden und großräumig auszuweichen, zum Beispiel über Ostfrankreich oder Turin. Muss jemand aus Südwesten kommend trotzdem nach Genua, wird von einer Fahrt über die Küstenstraße 1 (Via Aurelia), die südlich der A10 verläuft, dringend abgeraten, da hier mit langen Staus zu rechnen ist.

Verkehr überhitzt

Auch auf anderen Strecken wird es als Folge der Sperre und der langen Umleitungen zu einer Überhitzung des Verkehrs kommen. Im Stadtgebiet von Genua sind Rückstaus auf die A7 und A12 Richtung Toskana nicht auszuschließen. Auswirkungen auf andere Hauptverkehrsrouten durch Ausweichverkehr sind ebenfalls möglich.

Aktuelle Verkehrsinformationen (in italienischer Sprache) findet man auf der Internetseite des Verkehrsportals Autostrade. Dort können Details zu den Umleitungen und kurzfristige Änderungen abgerufen werden.

Das verkehrsreichste Wochenende steht an

Besonders am kommenden Wochenende dürften einige auf diese Hilfe zurückgreifen. Es ist das erste nach dem Feiertag "Ferragosto" am 15. August und gilt als eines der verkehrsreichsten in Italien. Weil zusätzlich zu den Reisenden aus dem Norden sehr viele einheimische Touristen unterwegs sein werden, wird sich die Situation noch einmal zuspitzen. Experten rechnen mit erheblichen Beeinträchtigungen im Fernverkehr.

Reisende dürften die Auswirkungen im Großraum Genua aber auch noch in den kommenden Wochen spüren: "Die Brücke ist auf einer Länge von hundert Metern komplett eingestürzt, sodass diese Verbindung so schnell nicht wieder zur Verfügung stehen wird", sagte ein ADAC-Sprecher. Laut dem italienischen Verkehrsministerium wird der Einsturz weitreichende Konsequenzen haben, da die Brücke komplett abgerissen werden muss.

Die Bilder des Tages

1/50
Gehe zur Galerie
    <strong>27.12.2024: Erbe soll nach sechs Jahren 2 Cent Steuern nachzahlen.</strong> Bei Steuerschulden kennt das Finanzamt keinen Spaß. Diese Geldforderung lässt einen aber doch schmunzeln. "Heute" hat die kuriose Geschichte. <a data-li-document-ref="120060377" href="https://www.heute.at/s/erbe-soll-nach-sechs-jahren-2-cent-steuer-nachzahlen-120060377"><strong>Weiterlesen &gt;&gt;</strong></a>
    27.12.2024: Erbe soll nach sechs Jahren 2 Cent Steuern nachzahlen. Bei Steuerschulden kennt das Finanzamt keinen Spaß. Diese Geldforderung lässt einen aber doch schmunzeln. "Heute" hat die kuriose Geschichte. Weiterlesen >>
    iStock, Privat (Montage: "Heute")

    (kat)