Szene
Austro-Star bereut: "Habe Probleme mit Gewalt gelöst"
Österreichs Schauspiel-Star Simon Schwarz spricht im "Heute"-Interview offen über Mobbing in seiner Kindheit.
Simon Schwarz zählt zu den bekanntesten Schauspielern im deutschsprachigen Raum. Demnächst ist der 51-jährige Wiener wieder auf der Kino-Leinwand zu sehen. In der Nöstlinger-Verfilmung "Geschichten vom Franz" spielt er den "coolen, entspannten Vater". "Heute" traf den Schauspiel-Star bei der Filmpremiere und plauderte mit ihm über seine eigenen Kindheitserlebnisse.
Zum Inhalt: Protagonist Franz Fröstl (Jossi Jantschitsch) hat als Außenseiter mit so einigen Problemen zu kämpfen. Er ist neun Jahre alt und der Kleinste in seiner Klasse. Seine Stimme wird ganz hoch und piepsig, wenn er sich aufregt. Und aufgrund seiner blonden Locken halten ihn viele für ein Mädchen. Von den anderen Kindern wird er deshalb oft gehänselt.
Schwarz wurde wegen roten Haaren gehänselt
Mobbingerfahrungen sind auch Simon Schwarz nicht fremd. Als Kind wurde er in der Schule wegen seiner roten Haare verspottet. "Hänseleien und Mobbing waren zu meiner Zeit etwas anderes. Es gab damals den Hit: 'Rostiger die Feuerwehr kommt – schieb die Haare in Arsch'. Das haben die anderen Kinder dann immer gesungen. Ich hab die Probleme dann oft mit Gewalt gelöst. Heute weiß ich aber, dass das die falsche Lösung ist. Ich war weder ein Streber noch brav. Heute würde man sagen, ich war ein ADHS-Kind, damals hat man das als 'sozial schwer eingliederungsfähig' bezeichnet", sagt der 51-Jährige im Gespräch mit "Heute".
Als Vater war er bei der Kindererziehung immer streng: "Das liegt daran, dass meine Schulzeit schwieriger und komplizierter war. Ich wollte für meine Kinder immer, dass sie ins Gymnasium gehen und das hat sich ausgezahlt."
Publikumsliebling Ursula Strauss übernimmt im Film die Rolle der Mama Fröstl. Das Gefühl, nicht dazuzugehören, hat auch die Niederösterreicherin in ihrer Kindheit erlebt. "Ich kenne das, wenn von einem Tag auf den anderen die beste Freundin sich nicht mehr zu dir setzt oder nicht mehr mit dir gemeinsam zum Bahnhof geht. Ich glaube, dass so unangenehme Erlebnisse in der Kindheit einen vereinen. Schwierig wird's nur, wenn dieses Gefühl Überhand nimmt", erzählt die 47-jährige Romy-Preisträgerin im "Heute"-Interview.
Der Kinofilm porträtiert anders als in den Büchern ein zeitgemäßes Familienbild. "Ich bin der Hausmann und die Frau verdient das Geld. Ich bin ein cooler, entspannter Vater", beschreibt Simon Schwarz seine Rolle. "Ich finde es toll, dass das mit einer ganz großen Selbstverständlichkeit erzählt wird. Dass die Rollenklischees aufgebrochen werden, wird nicht großartig thematisiert", sagt Ursula Strauss.