Fussball
Austria schießt gegen Partner Insignia zurück
Die Insignia-Bosse teilten gegen die Austria und ihre Führungsetage aus. Der Klub kontert nun mit einer Klarstellung, die es in sich hat.
Am Verteilerkreis kracht es! Die Austria hat die Lizenz-Deadline der Bundesliga nicht eingehalten, muss wieder um die Spielerlaubnis für die kommende Saison zittern. Nun sollen zwei neue Investoren kommen, die bekannten, groben Finanzsorgen der Veilchen lösen. Dass das dieser Tage die geringste Sorge der Chefetage sein wird, hätte am Wochenende wohl noch keiner gedacht.
Interview sorgt für Aufregung
Die beiden Insignia-Vertreter Luka Sur und Aleksandar Bursac sorgten mit einem Interview mit "90minuten" und "sportsbusiness.at" am Dienstag für einen Paukenschlag. Sie griffen den Verein und seinen Geschäftsführer Gerhard Krisch direkt an, sprachen Krisch das nötige "Know-How" ab, dem Klub die sportliche Ambition. Zeitgleich verriet das Duo Details aus den Verträgen, dass sich der strategische Partner der Austria bisher an alle Abmachungen gehalten habe, die Austria aber in Sachen Transfer-Vorschläge und sportliche Entwicklung desinteressiert reagiere.
Tags darauf nimmt die Austria nun am Mittwoch dazu Stellung und widerspricht den Darstellungen von Sur und Bursac vehement.
Austria schießt zurück
In einer Aussendung heißt es: "Die 'Strategische Partnerschaft' mit INSIGNIA wurde vertraglich in einem 'Collaboration Agreement' klar und unmissverständlich geregelt. Diese vertragliche Vereinbarung hat lediglich und ausschließlich die Vermarktung der FK Austria Wien durch Anbahnung von Vertragsbeziehungen mit internationalen Sponsoren/Investoren vorgesehen bzw. geregelt."
Heißt: In Sportliche Belange habe sich die Insignia entgegen deren Auffassung nicht einzumischen. Auch im Punkt der ausbleibenden Zahlung über sieben Millionen Euro ist die Austria anderer Meinung. Sur und Bursac sagten nämlich, diesbezüglich habe es nie eine Einigung gegeben. Die "Veilchen" stellen nun klar: "Dazu gibt es auch ein rechtsverbindliches Dokument und somit eine Garantie über € 7,0 Mio. einer Gesellschaft aus dem Umfeld von INSIGNIA. Mit dem gleichen Geschäftsführer wie die 70% Gesellschafterin der 'International Marketing GmbH'."
Vorstand Gerhard Krisch, der von den beiden direkt angegriffen wurde, erklärt: "Einen Auftrag oder eine sonstige vertragliche Vereinbarung, dass INSIGNIA oder die 'International Marketing GmbH' die Wiener Austria auch sportlich 'weiterentwickeln soll', gibt es nicht. Diese Aussagen von Aleksandar Bursac ('…den Auftrag den Klub als Ganzes zu entwickeln…') und Luka Sur ('Unsere Aufgabe ist es, das Marketing des Klubs auf einen neuen Level zu heben und die sportliche Entwicklung voranzutreiben. Das ist alles vertraglich dokumentiert') entsprechen nicht den gemeinsam beschlossenen vertraglichen Intentionen."
Krisch zu den von der Insignia vorgeschlagenen Transfers: "Nachdem nahezu alle vorgeschlagenen Spieler aufgrund unserer wirtschaftlichen Situation nicht finanzierbar waren, sind mögliche Spielerverpflichtungen, wie z.B. am letzten Tag des Transferfensters, genau daran gescheitert."
Abschließend heißt es im Statement des Klubs:
"Nachdem bis heute, also 8 Monate später, noch kein einziger potenzieller Sponsor präsentiert wurde - wie mehrfach versprochen und angekündigt -, hat INSIGNIA sich bereit erklärt als erster Sponsor selbst einzuspringen und ein „Sponsoring Agreement“ mit uns zu verhandeln. Im Hinblick auf diese Verhandlungen haben beide Seiten gleichwertige Vorleistungen erbracht."
"Leider ist es bis zum heutigen Tag zu keiner Einigung gekommen."
"Deshalb werden die Verhandlungen mit INSIGNIA betreffend einer Sponsoring-Vereinbarung mit sofortiger Wirkung beendet und es werden keine weiteren Werbeleistungen mehr erbracht."