Austria-Fans wollen nach Derby Böller verbannen

27 Verletzte und 577 Anzeigen – das ist die Schreckensbilanz nach dem 343. Wiener Derby. Fans von Rapid und der Austria hatten sich nach Schlusspfiff eine wilde Schlägerei auf dem Rasen geliefert. Auslöser waren Bengalen, Böller und Leuchtraketen, die jeweils in die gegnerischen Sektoren gefeuert wurden.

Über Konsequenzen will die Bundesliga erst kommende Woche nach Sichtung des Video-Materials beraten. Von einem Punktabzug für Rapid, Geisterspielen und Geldstrafen ist vieles möglich.

Fakt ist: Auch die Anhänger beider Lager machen sich nach dem Eklat Gedanken. Die aktive Fanszene der "Veilchen" meldete sich am Montag per offenem Brief zu Wort, verurteilt die Gewalt – und bezieht klar Stellung.

"Bereits in Ober St. Veit gab es deutliche Durchsagen der Vorsänger, die Böllerei zu unterlassen, nachdem bereits in den U-Bahnstationen ein Missbrauch festgestellt wurde", hält die Fanszene fest. "Das Werfen von Pyrotechnik diverser Art im Stadion ist auch weiterhin ein klares No-Go! Sowohl im Gästesektor als auch auf der Haupttribüne befinden sich Familien mit Kindern und Frauen, die niemals das Ziel einer Gefährdung werden dürfen."

"Stichprobenartige Kontrollen"

Die Austria-Anhänger schreiben weiter: "Da die gestrigen Ereignisse den Beweis darstellen, dass die aktuelle Handhabe mit dem 'Vertrauensvorschuss' nicht mehr funktioniert, sehen wir als Mitglieder der Fanszene uns gezwungen, bei künftigen Derbys stichprobenartige Kontrollen durchzuführen. Festzuhalten ist, dass im Zusammenhang mit Böllern immer wieder bewiesen wird, dass sie nur Schaden anrichten. Es wird die Gesundheit Unbeteiligter gefährdet, für den Verein hagelt es empfindliche Strafen und wir als Fanszene haben mit langwierigen Repressionen zu kämpfen. Lasst uns gemeinsam versuchen, die Böller ein für alle Mal aus den Stadien zu verbannen."