Der australische Milliardär Clive Palmer hat jetzt eine politische Partei ins Rampenlicht gerückt, die laut seinen Worten direkt von US-Präsident Donald Trump inspiriert sei. Diese soll in wenigen Monaten an den landesweiten Wahlen erfolgreich sein. Sie wurde bereits 2004 im Bundesstaat Victoria gegründet und über die Jahre mehrfach umbenannt. Nun ist sie so etwas wie Palmers Privatpartei.
Der 70-jährige Palmer sagte laut Reuters, die Partei "Trumpet of Patriots" werde in der Hauptstadt Canberra "den Sumpf trockenlegen" – eine Anspielung auf Trumps Pläne, den Umfang der Regierung massiv zu reduzieren. "Wir sind der Meinung, dass Donald Trump bei der Senkung der öffentlichen Ausgaben sehr effektiv war", sagte Palmer auf einer Pressekonferenz, auf der der kommende Angriff auf die Polit-Landschaft angekündigt wurde.
"Trumpet of Patriots wird Australien wieder groß machen", erklärte der Bergbau-Milliardär hinter einem Rednerpult in Anlehnung an Trumps berühmten Spruch. Dabei präsentierte er auch ein Banner, auf dem er mit dem ultrarechten ehemaligen Fox-News-Anchor Tucker Carlson zu sehen ist. Diesen hatte er im vergangenen Jahr nach Australien eingeladen.
Palmer sagte, er wolle Trumps Agenda nach Australien importieren: Er versprach weiters, einen Angriff auf die "Verschwendung" der Regierung nach dem Muster von Elon Musk zu starten und Transgender-Athleten aus dem Frauensport zu verbannen.
Palmer ist in der australischen Politik kein Neuling: Im April 2013 gründete er nach dem Vorbild der historischen United Australia Party (UAP) die Palmer United Party. 2018 erhielt sie wieder den alten Namen UAP, blieb aber weitgehend erfolglos. Im Dezember 2021 wurde Palmer in einer Umfrage des Resolve Political Monitor als "unsympathischster Politiker Australiens" eingestuft. Nur acht Prozent der befragten Australier hatten eine positive Meinung von ihm.
Während Palmer, dessen Vermögen auf drei bis sechs Milliarden Dollar geschätzt wird, als Parteichef amtieren wird, soll die frühere UAP-Kandidatin und treue Parteisoldatin Suellen Wrightson zur Wahl antreten und nächste Premierministerin werden.
Nach den letzten Wahlen löste sich die UAP auf. Vor Gericht scheiterte Palmer vor rund einer Woche mit der Re-Registrierung der Partei – und wandte sich den Trumpet of Patriots zu, um nun dort über sein Geld seinen Einfluss spielen zu lassen. Bei seiner Rede am Mittwoch leistete er sich einmal einen Versprecher und nannte die Partei "Trumpet of Parrots" ("Trompete der Papageien"), was ihm lautes Gelächter der anwesenden Medienvertreter einbrachte. Angesichts des Parteiprogramms wäre dieser Name allerdings nicht ganz unpassend.
Auch ob der Partei der von Palmer angestrebte Erfolg beschieden sein wird, darf zumindest angezweifelt werden. Der Minen-Magnat und Impfgegner hatte etwa 2013 angekündigt, in China eine originalgetreue Replika der Titanic namens Titanic II bauen zu wollen. Doch der Bau wurde immer wieder verschoben. Nach Palmers jüngsten Aussagen soll der Bau nun 2025 beginnen.