Neues Wahl-Verhalten
Ausländergewalt, Unsicherheit: FPÖ bei Jungen nun Nr. 1
Umbruch in der politischen Landschaft. Die Nationalratswahl belegt den Rechtsruck bei den Jungen. 28 Prozent wählten FPÖ.
Große Veränderung in der Gesellschaft: Die FPÖ ist die klare Nummer 1 bei den jüngeren Wählern, also denen unter 30 Jahren. 28 % in dieser Altersgruppe haben Blau gewählt. Ganze 10 % weniger haben die ÖVP angekreuzt.
Früher waren die Jungen am linken Rand zu finden. Jetzt bekommt die SPÖ nur mehr 17 %, die Grünen stürzen auf 8 %.
"Start ins Leben wird versaut"
"Heute" fragt den führenden Jugendforscher Österreichs, wie erklärt das die Wissenschaft? Bernhard Heinzlmaier: "Die Jungen brauchen für ihren Start ins Leben Sicherheit. Bei dieser wirtschaftlichen Lage wird dieser aber versaut."
Laut Jugendforscher glauben also die jungen Wähler, dass die FPÖ Stabilität bringen kann. Der große Unterschied zu ihrer Eltern-Generation: Die Jungen "benützen den öffentlichen Raum viel mehr", und erleben deswegen eine andere Realität, so der Forscher: "Die sind von der Ausländergewalt am meisten betroffen. Deswegen gehen sie zu Parteien, von denen sie sich Veränderung erhoffen", sagt Heinzlmaier zu "Heute".
FPÖ zu wählen, ist im Unterschied zu früher "Mainstream" geworden, man gibt es zu. "Leute erachten es angesichts der Probleme, die es zu lösen gibt, durchaus als angemessen die zu wählen." Teuerung, Gesundheitswesen, Migration – die Unter-30-Jährigen vertrauen also bei diesen Aufgaben der FPÖ.
Deswegen wird das Klima rauer
Großer Unterschied zu früher, so Heinzlmaier: "Viele Menschen haben sich vom Zwang gelöst, 'Gutmenschen' spielen zu müssen. Deswegen wird auch das Klima rauer - weil die sich nicht mehr zum Schweigen bringen lassen."
Der Experte ist sich sicher, der Rechtsruck bei den Jüngeren bleibt noch lange bestehen, "außer die Probleme werden rasch aus der Welt geschafft."
Die Bilder des Tages
Auf den Punkt gebracht
- Die Nationalratswahl zeigt einen deutlichen Rechtsruck bei den jungen Wählern unter 30 Jahren, wobei die FPÖ mit 28 % die klare Nummer 1 ist
- Jugendforscher Bernhard Heinzlmaier erklärt dies mit dem Bedürfnis nach Sicherheit und der Betroffenheit durch Ausländergewalt, was die Jungen zur FPÖ treibt, die sie als Lösung für Probleme wie Teuerung, Gesundheitswesen und Migration sehen