Sportmix

Aus von ORF-Sportsender ist "chaotisch und konzeptlos"

Der TV-Sender ORF Sport + wird abgedreht, die Inhalte sollen weiterleben. Vom Präsidenten der Bundes-Sportorganisation Sport Austria hagelt es Kritik.

Erich Elsigan
Hans Niessl hält das Abdrehen von ORF Sport + für einen Fehler.
Hans Niessl hält das Abdrehen von ORF Sport + für einen Fehler.
GEPA

Der ORF muss sparen – und opfert daher den linearen Spartenkanal ORF Sport +. Die Inhalte sollen nur noch digital abrufbar sein, Teile davon wandern zu ORF 1. Diesen Paukenschlag gab am Montag Sender-Boss Roland Weißmann bekannt. "Wir werden dem Breitensport noch größeren Stellenwert geben, da wir ihn im Wesentlichen nach ORF 1 verlagern", versucht der 54-Jährige, die Veränderung positiv zu verkaufen.

Die Sport-Szene reagiert jedoch fassungslos. Hans Niessl, Präsident der Bundes-Sportorganisation Sport Austria schreibt in einer Aussendung: "Der ORF ist per Gesetz zu einer umfassenden Sportberichterstattung verpflichtet. Er muss also die gesamte Vielfalt der österreichischen Sportkultur auch abseits der sogenannten Premium-Sportarten in seinem Programm abbilden. Und das funktioniert nur, wenn es eine Sendefläche wie ORF Sport + gibt", wird Niessl zitiert.

Der Ex-Landeshauptmann des Burgenlands weiter: "Wer hier streicht, hat die gesellschaftspolitische Bedeutung des Sports in seiner Gesamtheit nicht begriffen. Wo bitte soll es zum Beispiel künftig ausreichend Sendeflächen für den Frauen-Fußball geben, wo soll der Behindertensport seinen Sendeplatz finden? Wo ist das Konzept, wie es weitergehen soll? Liefert das erst der neue Sportchef? Konzeptloses Streichen ist einfach gesagt gar nichts. Diese chaotische Vorgangsweise haben sich unsere Sportlerinnen und Sportler nicht verdient!"

Bereits vor der ORF-Bekanntgabe, den Spartenkanal abzudrehen, hatte Niessl "massivste Proteste des Sports" angekündigt. Am Donnerstag werden weitere Schritte besprochen.

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