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Aus und vorbei! Hier gehen meisten Ehen in die Brüche

In Burgenlands Hauptstadt ist die Scheidungsrate so hoch wie nirgendwo anders in Österreich. Fast 50 Prozent der geschlossenen Ehen gehen kaputt.

André Wilding
Nicht alle Ehen halten, "bis dass der Tod euch scheidet".
Nicht alle Ehen halten, "bis dass der Tod euch scheidet".
Getty Images/iStockphoto

Im Jahr 2021 wurden in Österreich laut Statistik Austria 41.111 Ehen geschlossen, um 1.449 bzw. 3,7 Prozent mehr als 2020, jedoch um 4.923 bzw. 10,7 Prozent weniger als 2019. Im gleichen Zeitraum wurden 1.401 eingetragene Partnerschaften begründet, das sind um 145 bzw. 11,5 Prozent mehr als im Jahr davor und um 132 bzw. 10,4 Prozent mehr als 2019.

Zugleich wurden 2021 insgesamt 14.510 Ehen rechtskräftig geschieden, um 2,4 Prozent weniger als im Vorjahr (und um 11,1 Prozent weniger als 2019) und 111 eingetragene Partnerschaften aufgelöst, um 2,8 Prozent mehr als 2020, aber um 8,3 Prozent weniger als 2019.

In allen Bundesländern, außer in Tirol (+4,4 Prozent) und in Wien (+2,6 Prozent) wurden im gleichen Jahr dabei weniger Ehen rechtskräftig geschieden als im Jahr zuvor. Die stärksten Rückgänge wurden in Niederösterreich (-7,8 Prozent), verzeichnet, gefolgt von Salzburg (-7,5 Prozent), Burgenland (-6,1 Prozent), Oberösterreich (-3,3 Prozent) und Kärnten (-2,9 Prozent).

Eisenstadt ist Scheidungshochburg

Verglichen mit dem Jahr 2019, wurden in allen Bundesländern deutlich weniger Ehen geschieden als 2021. Im Jahr 2021 erfolgten 12.456 bzw. 85,8 Prozent aller Ehescheidungen in beiderseitigem Einvernehmen. Bei den insgesamt 1.803 strittig geschiedenen Ehen war zu 46,0 Prozent der Mann Träger des Verschuldens, zu 8,9 Prozent die Frau, zu 32,4 Prozent beide sowie in 12,8 Prozent der Fälle keiner von beiden.

Besonders das Burgenland bzw. die Hauptstadt Eisenstadt sticht in der Statistik aber heraus. 69 Pärchen haben 2021 geheiratet und sich das Ja-Wort gegeben – im gleichen Jahr wurden allerdings auch wieder 34 Ehen geschieden. Nach Angaben eines deutschen Instituts war die Landeshauptstadt im Burgenland damit im direkten Vergleich mit anderen österreichischen Orten die Scheidungshochburg.

"Es ist so einfach einen neuen Partner zu finden"

"Es ist so einfach einen neuen Partner zu finden. Das ist auf der einen Seite total wichtig und gut, weil ich nicht alleine bleiben muss. Ich kann auch mit 80 Jahren noch einen Partner finden. Auf der anderen Seite geht es eben so einfach: Ich wische zweimal nach links, da rede ich jetzt von Dating-Aps, und schon kann ich mir einen neuen Partner finden", erklärt Paar- und Sexualtherapeutin Jutta Mikats-Judex gegenüber "ORF Burgenland".

Und weiter: "Da ist natürlich in den Köpfen oft der Gedanke, dass man zweimal nach links oder rechts wischt, wenn es kompliziert wird. Vielleicht ist es dann dort weniger kompliziert. So manifestiert sich eben sehr stark eine Wegwerf-Gesellschaft." Für die Expertin spielt dabei auch die Corona-Pandemie eine zentrale Rolle. Denn gerade zu Zeiten der Pandemie spielte sich das Privat- bzw. das Liebes-Leben zu Hause ab.

"Früher waren die höchsten Trennungsraten immer nach Urlauben. Die Coronavirus-Pandemie war ja so eine Art Zwangsurlaub, wo man gezwungen war 24 Stunden jeden Tag miteinander zu verbringen. Da kann man sich dann schon vorstellen, was passiert, wenn die Beziehung schon vorbelastet ist und es im normalen Alltag schon Reibereien gegeben hat, und man dann nicht hinausgehen kann", sagt Mikats-Judex im ORF-Beitrag.

"Jo mei, is jo egal"

Und was sagen eigentlich die Eisenstädter zur hohen Scheidungsrate in ihrer Stadt? "Viele Ehen fangen in Urlaubszeiten zum Krisseln an, das ist eine erwiesene Sache! Und natürlich ist dann auch Corona, weil es umso länger dauert, für Beziehungen noch kritischer", meint ein Herr.

Eine Bewohnerin der Landeshauptstadt hat aber eine andere Meinung dazu: "Es ist nicht mehr so wie früher, wo man sich für einen Menschen entschieden hat und mit dem ziehe ich alles durch. Leider! Die meisten sagen dann halt: 'Jo mei, is jo egal. Kummt hoid wos neigs!'"

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