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Aus und vorbei: Der Internet Explorer geht in Pension

In den 2000-Jahren war der Internet Explorer allgegenwärtig. Der Browser verlor aber an Bedeutung. Jetzt stellt Microsoft den Support vollständig ein.

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    Da konnte Bill Gates, damals CEO von Microsoft, noch lächeln: 1997 legte der Marktanteil vom Internet Explorer zu.
    Da konnte Bill Gates, damals CEO von Microsoft, noch lächeln: 1997 legte der Marktanteil vom Internet Explorer zu.
    Reuters

    Microsofts Internet Explorer wird nächstes Jahr nach mehr als 26 Jahren endgültig in den Ruhestand gehen. Dies erklärt der Softwareentwickler in einer Mitteilung. Der Veteran unter den Browsern wurde einst zusammen mit dem Betriebssystem Windows 95 veröffentlicht.

    Der Stichtag für die Abschaltung ist der 15. Juni 2022. Zu diesem Datum will Microsoft den Internet Explorer vollständig durch den Nachfolger Microsoft Edge ersetzen. Überraschend kommt die Ankündigung nicht. Pläne, den Internet Explorer zu beerdigen, bestehen schon seit Jahren. Edge hatte Microsoft bereits im Jahr 2015 veröffentlicht.

    Bye-Bye Browser

    Der Internet Explorer war einst der meistbenutzte Browser auf dem Markt. Zwischen 2000 und 2005 hatte der Internet Explorer einen Marktanteil von rund 90 Prozent. Dies auch, weil Microsoft die Nutzung an das System koppelte. 2013 wurde Microsoft zu einer Geldstrafe von rund 730 Millionen Dollar verurteilt, weil der Konzern in seinem System keine alternativen Browser förderte. Heute ist Chrome von Google klarer Leader mit ungefähr 70 Prozent Marktanteil.

    So hat sich der Marktanteil bei den Browsern seit 1995 verändert:

    Eigentlich stellt Microsoft für den Internet Explorer schon länger keine Updates mehr zur Verfügung. 2019 hat das Unternehmen aber eine Ausnahme gemacht und notfallmäßig ein Sicherheitsupdate herausgegeben. Laut Analysen nutzten damals noch rund acht Prozent den veralteten Browser. Heute sind es nur noch knapp zwei Prozent.

    IE-Modus bis 2029

    Ganz weg ist der Browser-Opa aber auch nach dem 15. Juni 2022 nicht. Denn gewisse Websites und Dienste setzen immer noch auf die alte Technologie. Microsoft hat darum einen Kompatibilitätsmodus in seinen Edge-Browser integriert. Mit diesem Internet-Explorer-Modus können die veralteten Inhalte weiterhin angezeigt werden. Allerdings hat auch dieser Modus bereits ein Ablaufdatum. Die Frist ist jedoch großzügig bemessen. Der Internet-Explorer-Modus in Microsoft Edge wird laut dem Hersteller mindestens bis 2029 unterstützt, wie der Softwarehersteller in einem Blogeintrag erklärt.