Politik

Aus für Russen-Gas – Unternehmen bekommen 100. Mio. €

Weil der Ausstieg aus der Abhängigkeit von russischem Erdgas äußerst kostspielig ausfallen wird, greift die Bundesregierung tief in die Tasche. 

Michael Rauhofer-Redl
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Ein Gazprom-Angestellter in einer Pipeline-Anlage für Erdgas.
Ein Gazprom-Angestellter in einer Pipeline-Anlage für Erdgas.
Peter Kovalev / Tass / picturedesk.com

Für den Ausstieg aus russischem Erdgas und zur Diversifizierung des Erdgasbezugs aus anderen Quellen wurde im Wirtschaftsausschuss am Dienstag mit den Stimmen von ÖVP und Grünen das Gasdiversifizierungsgesetz 2022 beschlossen. Die Koalitionsparteien hatten die Initiative kurzfristig im Zusammenhang mit den Änderungen zum Gaswirtschaftsgesetz eingebracht, was zu entsprechender Kritik der Opposition an der Vorgangsweise führte.

Mit der Initiative sollen für eine Erdgas-Diversifizierung sowie für die Umrüstung von Anlagen auf einen alternativen Betrieb mittels anderer Energieträger in den Jahren 2022 bis 2025 als Ausgleich für die entstehenden Mehrkosten jeweils jährlich 100 Mio. Euro bereitgestellt werden. Dabei geht es den Erläuterungen zufolge um Kosten von Unternehmen etwa für Leitungsrechte beim Transport von Erdgas nicht-russischer Herkunft nach Österreich oder Kosten von Unternehmen, wenn nicht-russisches Erdgas eingesetzt wird, sofern dadurch nicht klimafreundliche, erneuerbare Energieträger bzw. Fernwärme ersetzt werden.

Bundesministerin Leonore Gewessler wird am Mittwoch weitere Details präsentieren. 
Bundesministerin Leonore Gewessler wird am Mittwoch weitere Details präsentieren. 
Michael Indra / SEPA.Media / picturedesk.com

Förderung auch für alternative Energieträger

Gefördert werden soll außerdem die Umrüstung von Energieerzeugungsanlagen in der Industrie und der Energiewirtschaft, durch die der alternative Betrieb mit anderen Energieträgern als Erdgas ermöglicht wird. Die Details für den Einsatz der Mittel, zum Ablauf des Verfahrens etc. sind den Erläuterungen zufolge in noch zu erlassenden Richtlinien festzulegen. Weitere Details dürften am Mittwoch im Rahmen des Ministerrates von Energieministerin Leonore Gewessler (Grüne) präsentiert werden. 

Mit einem im Ausschuss mit den Stimmen von ÖVP und Grünen angenommenen Initiativantrag der Koalitionsparteien sollen nunmehr auch sämtliche Speicheranlagen in Österreich und damit auch die Anlage in Haidach zum Anschluss an das österreichische Leitungsnetz verpflichtet werden. Seitens der Opposition wurde etwa von Alois Schroll (SPÖ) kritisiert, dass es sich dem Vernehmen nach noch nicht um die Endfassung des Antrags handle. Zudem wies er auf die erforderliche Zweidrittelmehrheit im Plenum hin.

Ausgleich für entstehende Mehrkosten

Der Umstieg auf Erdgas anderer als russischer Herkunft sei mit erhöhten Kosten für die Lieferung nach Österreich bzw. gestiegener Erdgaspreise insgesamt verbunden, so die Stoßrichtung des Koalitionsantrags zum Gasdiversifizierungsgesetz 2022. Um die daraus entstehenden Schäden für die österreichische Wirtschaft und Verbraucher abzuwenden, soll im Wege der Förderungen den Unternehmen in diesem Bereich ein Ausgleich für die entstehenden Mehrkosten ermöglicht werden. Als Abwicklungsstelle für dieses Instrument ist demnach die Austria Wirtschaftsservice GmbH vorgesehen.

Mit den Stimmen der Koalitionsparteien vertagt wurden am Dienstag einige Anträge der SPÖ und der FPÖ mit Maßnahmen gegen die Teuerung. So forderte FP-Chef Herbert Kickl etwa die Halbierung der Mehrwertsteuer im Lebensmittelhandel. 

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