Auch klares Nein von Polaschek

Aus für Religionsunterricht? Ministerin lehnt Plan ab

Ein neues Demokratie-Fach statt Religionsunterricht – diese Idee präsentierte der Wiener Bildungsstadtrat. Sie sorgt allerdings für Kritik.

Wien Heute
Aus für Religionsunterricht? Ministerin lehnt Plan ab
Integrationsministerin Susanne Raab (ÖVP) lehnt die Abschaffung des Religionsunterrichts klar ab.
Helmut Graf

Inzwischen sind ein Drittel der Volksschüler in Wien bereits muslimisch. Das sorgt immer öfter für Probleme, weil sie andere Wertvorstellung haben, kritisiert Wiederkehr. Er forderte daher ein neues neues Schulfach mit Demokratie-, Werte-, und Ethikvermittlung anstelle des Religionsunterrichts. Dieser solle dann zusätzlich und freiwillig stattfinden.

Unterricht durch Verfassung geschützt

Der Plan zog rasch Kritik nach sich. Die Wiener FPÖ ortete einen "Kniefall vor dem Islam". Bildungssprecher Maximilian Krauss kündigte an, sich massiv gegen dieses Vorhaben wehren zu wollen.

Auch von Integrationsministerin Susanne Raab (ÖVP) kommt nun Kritik an dem Vorhaben. "Der Religionsunterricht ist in Österreich verfassungsrechtlich geschützt und das wird auch so bleiben. Staatsbürgerliche Bildung und Informationen über das Leben in einer Demokratie müssen unbedingt ein wichtiger Teil des Schulunterrichts sein. Dass die NEOS jetzt aber eine Abschaffung des Religionsunterrichts fordern, lehne ich schlichtweg ab", so die Ministerin in einem Statement gegenüber "Heute".

"Problem an der Wurzel packen"

Auch von Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) gibt es ein klares "Nein" zur Idee von Wiederkehr. "In Zeiten von zunehmenden kulturellen Spannungen darüber nachzudenken, den Religionsunterricht abzuschaffen ist für mich einfach nur befremdlich. Vielmehr muss es darum gehen, allen Kindern unsere Werte und Toleranz beizubringen und mitzugeben. Dabei spielt auch der Religionsunterricht im Schulalltag eine entscheidende Rolle", heißt es in einem Statement.

Ebenfalls gegen die Idee ist der Wiener ÖVP-Landesparteiobmann Karl Mahrer. Er bewertet das neu angedachte Fach zwar grundsätzlich positiv, es dürfe aber nicht die alleinige Maßnahme sein. "Das Problem muss an der Wurzel gepackt werden. Es muss endlich eine Integrationspolitik praktiziert werden, die ihren Namen verdient und sich den Realitäten stellt. (...) Die aktuelle Herangehensweise greift zu kurz und verkennt die tieferliegenden Ursachen der Integrationsprobleme", so Mahrer.

red
Akt.
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