Testlauf für Schuluniformen

Aus für muslimische Kleidung in Schulen Frankreichs

In Frankreich gibt es jetzt an rund 100 Schulen einen Testlauf mit Schuluniformen. Der Streit um traditionelle muslimische Kleidung steht im Fokus.

Lukas Leitner
Aus für muslimische Kleidung in Schulen Frankreichs
A Muslim woman, wearing the style of dress called an abaya, walks in a street in Nantes, France, August 29, 2023. REUTERS/Stephane Mahe
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In Frankreich soll es nach dem Kopftuchverbot vor 20 Jahren zu einer weiteren Änderung an den Schulen kommen. Ein Testlauf für Uniformen wird jetzt durchgeführt. Dabei steht der Wille zur Verbannung von traditionellen muslimischen Kleidungsstücken eine klare Rolle. Konkret geht es auch um das Verbot von Abayas. Das sind knöchellange Gewänder, welche traditionell von Frauen in islamischen Ländern getragen werden. Im vergangenen Schuljahr gab es über 4700 Verstöße gegen die bereits existierenden Regeln. Häufig ging es dabei um Abayas.

Emmanuel Macron unterstützt Schuluniformen

In Frankreich wird die Trennung zwischen Kirche und Staat großgeschrieben. Deshalb kam es am 15. März 2004 auch an Schulen zu einem Verbot von sichtbaren religiösen Symbolen, darunter auch das Kopftuch. Der französische Präsident Emmanuel Macron unterstützt den Testlauf für Schuluniformen. Für ihn geht es darum, Ruhe an den Schulen zu schaffen und dass niemand aufgrund seiner Kleidung ausgegrenzt oder stigmatisiert wird. Die Uniform soll laut des Präsidenten aus T-Shirt, Jeans und einer Jacke bestehen.

Junge Menschen toleranter

Nach jahrelangen Auseinandersetzungen um das Thema Kopftücher und anderer religiöser Symbole in Schulen und öffentlichen Einrichtungen sind junge Franzosen aber bereits toleranter. So befürworten 43 Prozent der 18- bis 30-Jährigen das Tragen religiöser Symbole und Kopftücher auf der Arbeit und nur 24 Prozent lehnen es ab. Auch auf den öffentlichen Gymnasien sind 43 Prozent dafür und 31 Prozent dagegen.

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