"Bin enttäuscht"

Aus für Geburtenstation – Hebamme verzweifelt

Wegen dem Fachärztemangel wird die Geburtenstation im Spital Waidhofen/Ybbs geschlossen. Eine betroffene Hebamme ist über diesen Schritt enttäuscht.

Tanja Horaczek
Aus für Geburtenstation – Hebamme verzweifelt
Landesklinikum Waidhofen an der Ybbs - keine Geburten mehr ab dem 24. März 2024.
apa/picturedesk

Ab 24. März gibt es in der Geburtenstation in Waidhofen an der Ybbs kein Babygeschrei mehr, wegen Fachärztemangel muss die Station geschlossen werden - mehr dazu hier. Eine dort praktizierende Hebamme machte ihrem Ärger über die Schließung jetzt Luft.

Risiko sei einfach zu groß

Laut der Landesgesundheitsagentur (LGA) wird es keine Geburt ohne Anwesenheit eine Facharztes geben, das Risiko sei einfach zu groß. "Wer übernimmt denn die Verantwortung, wenn etwas passiert? Immerhin ist bei rund jeder 3. Geburt das Eingreifen eines Facharztes bzw einer Fachärztin unumgänglich", teilte eine Sprecherin mit.

Bei rund jeder 3. Geburt ist das Eingreifen eines Facharztes bzw einer Fachärztin unumgänglich.
Bei rund jeder 3. Geburt ist das Eingreifen eines Facharztes bzw einer Fachärztin unumgänglich.
Getty Images/iStockphoto

Dieser Schritt löste bei den praktizierenden 16 Hebammen (weitere sind in Karenz), Wut und Enttäuschung aus. "Wir wurden zu einer Infoveranstaltung eingeladen und dann vor vollendete Tatsachen gestellt", ärgert sich eine betroffene Hebamme. Dass es bei der Schließung um die Sicherheit der Frauen und Kinder gehe, verhöhne laut ihr ihre Arbeit. "Viele Frauen sind extra zur Geburt ins Klinikum Waidhofen gekommen", teilt sie mit.

Wie soll es jetzt für Schwangere weitergehen, wenn sich die Fahrtzeit verdoppelt?
Praktizierende Hebamme

Außerdem hätten sie und ihre Kolleginnen Urlaubssperren und Überstunden in Kauf genommen und eine lückenlose Zusammenarbeit mit den Fachärzten war immer gegeben. Enttäuscht ist sie auch, dass die qualitativ gute Arbeit totgeschwiegen wurde. "Wie soll es jetzt für Schwangere weitergehen, wenn sich die Fahrtzeit verdoppelt?", fragt sie sich. Laut LGA sei die Versorgung durch den Klinikverbund jedoch gesichert.

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