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Auktions-Rekord: Narren-Bild um über 3 Mio

Frans Verbeecks Gemälde "Der Narrenhandel" (Satire auf die menschliche Torheit) lässt die Kassen des Dorotheums klingeln.

Heute Redaktion
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Frans Verbeecks Gemälde "Der Narrenhandel" (Satire auf die menschliche Torheit) lässt die Kassen des Dorotheums klingeln.

Am Dienstag wurde das riesige Meisterwerk des Flamen versteigert. Ein Kunstliebhaber griff tief in die Tasche und zahlte unglaubliche 3.035.000 Euro.

Der flämische Maler aus einer Künstler-Dynastie malte das Bild, das 135 x 188 groß ist, im 16. Jahrhundert in Mechelen und nahm die Menschen und ihre Blödheit auf die Schaufel. Groß in der Mitte sind Kaufleute zu sehen, die mit kleinen Männchen handeln. Damit wollte der Maler sagen, dass Dummheit unausrottbar ist. Rechts riskierte der Künstler auch einen Seitenhieb auf die Kirche: Ein Mönch und eine Nonne vergnügen sich miteinander.

Mehr Infos zum Bild und dessen Bedeutung.

Bild wurde auf maximal 1,2 Millionen geschätzt

Das Gemälde, ein Hauptwerk des Flamen Verbeeck (1510-1570) und stilistisch mit Werken von Hieronymus Bosch oder Brueghel vergleichbar, war auf 900.000 bis 1,2 Millionen Euro geschätzt worden. Der nunmehrige Zuschlag sei "ein Weltrekord für den Künstler und einer der höchsten Preise, die je in Österreich bei Auktionen erzielt wurden", heißt es aus dem Dorotheum. Das "heiß am Telefon und im Saal umkämpfte Werk" werde auch in Zukunft in Flandern bleiben.

Zweitbeste Auktion in der Geschichte des Dorotheums

Mit einem Gesamtergebnis von 9,4 Millionen Euro haben Alte Meister aus dem Norden und Süden dem Wiener Dorotheum am Dienstagabend die zweitbeste Versteigerung in der Geschichte des Auktionshauses gebracht.

Bei der "Auftritt der Narren" betitelten, ersten Versteigerung der Auktionswoche, die laut Dorotheum viele internationale Kunden anzog, wechselte indes das auf 200.000 bis 300.000 Euro geschätzte Tondo "Hochzeitstanz im Freien" von Pieter Brueghel II. für 419.307 Euro den Besitzer, zwei ursprünglich mit 80.000 bis 120.000 Euro bezifferte Kopfstudien von Federico Barocci sind für 320.200 Euro ("Kopfstudie einer Dame im Profil") bzw. 271.400 Euro ("Kopfstudie einer jungen Frau") zugeschlagen worden. Ein Vielfaches des Schätzwerts, 271.400 Euro, erzielte Sir Anthonis van Dycks "Dreiviertelporträt des Hubert du Hot in schwarzem Gewand"; um 283.600 Euro, und damit etwa das Doppelte des Schätzwerts, ging Paris Bordones "Allegorie der Vanitas" an einen Bieter.

Teuerstes Dorotheum-Bild bracht 7 Millionen

Die bis dato beste Auktion des Dorotheums war 2010 ebenfalls eine Altmeister-Auktion, bei der ein Bild von Frans Francken allein rund 7 Millionen Euro erzielte, was bis heute das höchste Ergebnis darstellt, das je in Österreich auf Auktionen erreicht wurde, so das Dorotheum.

Weitere Auktionen: Antiquitäten am 22. Oktober, 14.00 Uhr; Juwelen am 23. Oktober, 14.00 Uhr; Gemälde des 19. Jahrhunderts am 23. Oktober, 17.00 Uhr.