Pensions-Pläne

"Auftragstäter" – AMS-Chef lässt die FPÖ wüten

AMS-Chef Johannes Kopf sprach sich am Freitag in Wien für eine Anhebung des Pensionsalters aus. Es soll von 65 auf 67 Jahre erhöht werden.

Lukas Leitner
"Auftragstäter" – AMS-Chef lässt die FPÖ wüten
AMS-Chef Johannes Kopf plädiert nun ebenfalls für eine Anhebung des Pensionsalters.
Karl Schöndorfer / picturedesk.com

Das Pensionssystem in Österreich steht vor einer großen Aufgabe. Die Maßnahme, dass das Pensionsantrittsalter der Frauen schrittweise an das der Männer angeglichen wird, scheint nicht mehr zu reichen. Deshalb sprach sich nun auch AMS-Chef Johannes Kopf für die Anhebung des Pensionsantrittsalters aus.

Der Vorschlag, den die Vorsitzende der Alterssicherungskommission Christine Mayrhuber ins Spiel gebracht hatte, sei "sinnvoll, weil es sich nicht ausgeht", wie Kopf bei einer Pressekonferenz in Wien am Freitag betonte. "Es wird sich viel ändern bei dem Thema, wir werden wohl länger gesund arbeiten müssen", erklärte er weiter.

2 Jahre länger arbeiten

Gehe es nach der Expertin Mayrhuber, so soll das Antrittsalter schrittweise um zwei Jahre von 65 auf 67 Jahre angehoben werden. Nur dadurch ließen sich die Kosten eindämmen, die vor allem durch die hohe Inflation unvorhergesehen gestiegen seien. Der Anstieg sollte langsam stattfinden, um vermehrte Arbeitslosigkeit oder Krankenstände zu vermeiden.

Für FPÖ-Sozialsprecherin und Klubobmannstellvertreterin Dagmar Belakowitsch kommt das aber nicht infrage. Sie verortet das Problem nicht bei den Pensionen, sondern beim AMS selbst. "Nach 18 Jahren AMS-Tätigkeit sollte der AMS-Chef endlich seinen Kopf aus dem Sand ziehen und der Realität in die Augen blicken. Die berufstätige Bevölkerung in unserem Land sind nicht seine Klientel, sondern all jene, die einerseits händeringend einen Arbeitsplatz suchen und andererseits, diejenigen, die es sich in der sozialen Hängematte gemütlich machen und sich die Sonne auf den Bauch scheinen lassen", polterte sie gegen die Aussage des AMS-Chefs.

Die FPÖ-Politikerin bezeichnete "AMS-Kopf" außerdem als den "nächsten ÖVP-Auftragstäter, der das Pensionsalter anheben möchte".

"AMS muss dringend reformiert werden"

"Ein Wechsel an der Spitze des AMS ist seit langem und spätestens jetzt überfällig. Kopf hat sich vollkommen kopflos und reformunwillig gezeigt und einen Moloch geschaffen, der nur mehr sich selbst dient und administriert", fasste sie die Arbeit von Kopf zusammen.

Das Arbeitsmarktservice müsse dringend reformiert und in ein Dienstleistungsunternehmen transformiert werden – für alle Menschen, die Arbeit suchen und arbeiten wollen. "Feng-Shui-am Arbeitsplatz-Kurse müssen der Vergangenheit angehören. Arbeitswillige müssen arbeitsfit gemacht werden, ohne dass windige Sub-Schulungsunternehmen in 27 Sprachen Inhalte vermitteln, die niemand benötigt, außer genau jene, die damit ihre Zeit der 'Arbeitslose' verlängern", führte Belakowitsch weiter aus.

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    Auf den Punkt gebracht

    • Das österreichische Pensionssystem steht vor Herausforderungen, da das Antrittsalter schrittweise angehoben wird, aber dennoch nicht ausreicht
    • Der AMS-Chef Johannes Kopf unterstützt die Anhebung des Pensionsantrittsalters, um die steigenden Kosten zu bewältigen
    • Dieser Vorschlag stößt jedoch auf Kritik von der FPÖ-Sozialsprecherin Dagmar Belakowitsch, die stattdessen eine Reform des AMS fordert
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