Niederösterreich

49 Bewohner betroffen – Wirbel um Aus von Pflegeheim

Die Schließung des baufälligen Beatrixheimes sorgt in Perchtoldsdorf für Wirbel. 49 Bewohner und 47 Mitarbeiter sind betroffen.

Heute Redaktion
Das baufällige Beatrixheim
Das baufällige Beatrixheim
privat/Mag. Anton Plessl

"Am 23. Februar wurden in einer kurzfristig einberufenen Informationsveranstaltung die Bewohnerinnen und Bewohner und die Angehörigen informiert. Am 28. Februar erhielten Sie ein Kündigungsschreiben zum 31. Mai. 49 Personen sind von der Schließung betroffen", so Perchtoldsdorfs SPÖ-Gemeinderat Anton Plessl zum aktuellen Stand des Beatrixheimes in der Elisabethstraße in Perchtoldsdorf (Bezirk Mödling).

"Bei der Informationsveranstaltung wurde ein Formular ausgegeben, mit der Bitte, Wünsche für eine neues Heim bekanntzugeben. Nach Aussagen von Beteiligten wurden weder Einzelgespräche geführt, noch wurden die Pflegeheime, die es im Bezirk Mödling gibt, angegeben. An die Möglichkeit, diese Heime im Formular anzuführen, damit das gewünschte ausgewählt werden kann, wurde nicht gedacht. Nahezu zynisch klingt die Aufforderung, die Zustimmung zur Kommunikation mit E-Mail zu erteilen", ärgert sich Plessl.

"Warum wurden Bewohner erst am 23.2. verständigt?"

Über die Notwendigkeit der Schließung könne er keine Angaben machen, so Plessl, aber der Politiker meint weiters: "Sehr wohl stelle ich die Frage, warum wurden die Bewohner und Bewohnerinnen beziehungsweise ihre Angehörigen erst am 23. Februar verständigt. Zu diesem Zeitpunkt waren noch 49 zu Pflegende im Haus, bei einer Betriebsgenehmigung für 89 Personen. Schon lange Zeit vor dem 23. Februar wurde also der Bestand reduziert und nur in äußerst wenigen Fällen neue zu Pflegende aufgenommen. Aus Kenntnis dieser Situation hätte die Leitung alle Betroffenen schon viel früher verständigen können. Jetzt ist die Verständigung eine Zumutung und eine Menschenverachtung. Und wird von allen als Hinauswurf und Entwurzelung wahrgenommen."

2017 sei der Wohntrakt geschlossen worden und 33 Betten gingen damit verloren. Die Möglichkeit, den Wohntrakt in einen Pflegetrakt umzubauen, sei nicht genutzt worden. Plessl: "Als Obmann des Pensionistenverbandes, der im engen Kontakt mit einigen Betroffenen steht, bin ich erschüttert, wie leidvoll manche ihre Lage erleben."

Für kommenden Dienstag habe die Bürgermeisterin zu einem Gespräch der Klubvorsitzenden mit der Leiterin der Landesgesundheitsagentur-Thermenregion eingeladen. Plessl abschließend: "Eine Kündigung der 47 Mitarbeiterinnen scheint noch nicht erfolgt zu sein."

"Ich habe Zusage für einen Neubau"

Die Gemeinde sei bereits auf der Suche nach einem Grundstück für ein neues Heim, so Bürgermeisterin Andrea Kö (ÖVP) gegenüber dem "Kurier": „Ich habe die Zusage der Landesgesundheitsagentur LGA für einen Neubau, wenn wir ein Grundstück finden.“

"Wirtschaftlich nicht mehr vertretbar"

„Obwohl viele Jahre intensiv an der Sanierung gearbeitet wurde, haben sich in letzter Zeit massive bauliche Mängel unerwartet gehäuft, die es nicht erlauben, den Betrieb aufrecht zu erhalten“, Eine weitere Sanierung sei "aufgrund des Gebäudealters wirtschaftlich nicht mehr vertretbar", heißt es seitens der Landesgesundheitsagentur zum "Kurier".

Für die 47 Mitarbeiter soll es eine Jobgarantie an anderen Standorten geben. Ein Neubau in Perchtoldsdorf sei eine Option, nicht aber am jetzigen Standort.

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