Fussball
Aufregung um Barisic: "Rapid ist wie ein VW Käfer"
Vor dem guten Bundesliga-Auftakt der Hütteldorfer mit dem 1:1 beim LASK sorgte Rapid-Coach Zoran Barisic für Unmut im Verein und bei den Fans.
Die Grün-Weißen boten am Freitagabend eine starke Leistung, überraschten vor allem in der ersten Halbzeit gegen schwache Stahlstädter mit aktivem Pressing und viel Laufarbeit. Matthias Seidl brachte Rapid in der 23. Minute in Front, erst nach dem Ablauf der Nachspielzeit gelang Felix Luckeneder der 1:1-Ausgleich (95.).
Aufregung um Barisic
Schon vor dem Spiel gab es allerdings rund um Coach Barisic Aufregung im Verein. Der hatte nämlich einen Vergleich gewählt, der nicht jedem passte. Denn der grün-weiße Betreuer verglich Österreichs Rekordmeister mit einem VW Käfer. Und den dominierenden Klub der letzten Saison, Red Bull Salzburg, mit einem Ferrari, der einen Unfall haben müsste, um eine Chance gegen sie zu haben. Ein Vergleich, der im Westen Wiens gar nicht gut ankam.
Das bestätigte auch Sport-Geschäftsführer Markus Katzer, der bei "Sky" auf die Barisic-Äußerungen angesprochen wurde. "Ich würde es nicht so formulieren, wie es der Trainer getan hat", widersprach der Sport-Boss seinem Coach. Gleichzeitig musste auch Katzer zugeben: "Man hat vor allem in der Meistergruppe gesehen, dass der Abstand groß, zu groß, ist. Wir wollen diesen Abstand auch verringern. Das wird das Ziel sein."
Kein Geld da?
Die VW-Käfer-Aussage schließt sich nahtlos an die Verwirrung um Barisics zunächst ausgesprochenes Saisonziel an. Der gab nämlich vor, die Meistergruppe zu erreichen, also unter die Top Sechs zu kommen. Ein erschreckend bescheidenes Ziel für den größten Verein Österreichs. Mittlerweile revidierte der Coach diese Aussagen, sprach davon, dass dies nur ein Zwischenziel sei. "Klar ist, dass wir diese Lücke verringern und mehr Spiele in der Meistergruppe gewinnen müssen, als in der letzten Saison, dann ist es bekanntlich besser als zuvor", betonte Katzer.
Ein weiteres Missverständnis scheint die Ansage des neuen Rapid-Präsidenten Alexander Wrabetz gewesen zu sein, der ankündigte, finanzielle Mittel für Verstärkungen aufstellen zu wollen, von einem Budget von 30 Millionen Euro für die Kampfmannschaft sprach. Diese Summe gibt es jedoch nicht. "Es hat nie die Aussage gegeben, dass wir im Geld schwimmen oder mit dem Geldkoffer durch Europa fahren, es ist nicht so, dass wir nicht handeln können. Es ist schon etwas da, aber wir müssen Transfers machen, die uns weiterhelfen. Es ist sinnvoller, lieber zweimal zu überlegen, als gewisse Schnellschüsse zu machen", unterstrich Geschäftsführer Steffen Hofmann. "Wir sind aber auch ein Klub, der davon lebt, Spieler zu verkaufen. Heuer ist uns das noch nicht gelungen. Schauen, wir, was noch kommt. Ich glaube, dass wir den einen oder anderen Abgang noch erleben werden", meinte der ehemalige "Fußballgott".
"Wir haben auch einige junge Spieler in den Reihen. Wir sind stetig am Transfermarkt unterwegs. Das Ziel muss sein, die Mannschaft noch zu verbessern", ergänzte Katzer.