Formel 1

Wirbel in Italien nach Vettels Verbal-Attacke

Sebastian Vettel nimmt sich kein Blatt vor den Mund. Das bekam nun auch der italienische Staatspräsident zu spüren.

Heute Redaktion
Sebastian Vettel sorgte in Italien für eine Welle der Entrüstung.
Sebastian Vettel sorgte in Italien für eine Welle der Entrüstung.
Imago Images

Der Deutsche in Diensten von Aston Martin konnte den Großen Preis in Monza am Sonntag nicht beenden. Nach dem Rennen platzte dem vierfachen Weltmeister, der seine Karriere nach Ablauf der Saison beenden wird, jedoch der Kragen. Mit Blick auf die Flugshow vor dem Start des Rennklassikers teilte Vettel, der sich zuletzt stets wortgewaltig für den Umweltschutz einsetzte, auch gegen den italienischen Staatspräsidenten Sergio Mattarella aus.

Denn während der italienischen Hymne flogen die weltbekannten "Frecce Tricolori", die italienische Kunstflug-Staffel, über die Strecke Nahe Mailand. Vettel stieß dies sauer auf. Und weil der Deutsche einst für Ferrari fuhr, ließen seine Worte in Italien die Wogen hochgehen.

"Präsident ungefähr 100 Jahre alt"

Eigentlich möchte auch die Formel 1 vor dem Hintergrund des Klimawandels derartige Flugvorführungen vor Rennen einschränken. Nun habe allerdings Staatspräsident Mattarella auf den Überflug der "Frecce Tricolori" bestanden. "Ich hoffe, sie hören mit diesen Überflügen endlich auf", meinte Vettel angefressen bei "Sky". Und wurde danach noch deutlicher: "Ich habe gehört, der Präsident hat darauf bestanden. Der ist ungefähr 100 Jahre alt. Da fällt es ihm wahrscheinlich schwer, solche Egokraulereien sein zu lassen", polterte Vettel in Richtung Mattarella, der 81 Jahre alt ist. "Mir scheint, dass die Formel 1 sofort einknickt, wenn der Präsident etwas will. Trotz aller Banden am Streckenrand, die behaupten, dass wir uns dafür einsetzen, die Welt besser zu machen", schoss der 34-Jährige hinterher.

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    Grand Prix von Italien: "Heute" präsentiert die Piloten-Noten der Experten von "Formelaustria.at".
    Grand Prix von Italien: "Heute" präsentiert die Piloten-Noten der Experten von "Formelaustria.at".
    IMAGO/NurPhoto

    Die Antwort aus Italien ließ freilich nicht lange auf sich warten. So schlug Geronimo La Russo, der Präsident des wichtigen Automobilklubs von Mailand, gegenüber der "Gazzetta dello Sport" zurück, verlangte vom Deutschen sogar eine Entschuldigung. "Vettels Worte sind stillos, für unseren Staatspräsidenten beleidigend und für die gesamte Republik obendrein. Wir haben uns sehr gefreut, dass Mattarella zu Ehren von 100 Jahren Monza zur Strecke gekommen ist. Die Flugstaffel ist zum ersten Mal mit 25 Prozent Bio-Anteil im Kraftstoff geflogen", erklärte der 42-Jährige.

    Entschuldigung gefordert

    Und richtete Vettel aus: "Man hat mir beigebracht, als Gast in einem anderen Land hört man dem Staatspräsidenten zu und verzichtet auf Kommentare. Der Überflug der ,Frecce Tricolori´ ist Teil unseres Nationalstolzes. Es tut mir leid, dass so ein großer Champion, der auch in Monza gewonnen hat, mit so einem unnötigen persönlichen Angriff derart ausrutscht. Ich finde, er sollte sich bei Präsident Mattarella und allen Italienern entschuldigen", so La Russo.

    Bisher gab es vom Deutschen jedoch noch keine Stellungnahme.