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Aufreger um Krönung – Charles' Einladung unter Beschuss
In rund einem Monat ist die Krönung von König Charles III., nun hat der Palast die Einladung veröffentlicht. Die Meinungen gehen stark auseinander.
Der Buckingham-Palast hat die Einladung für die Krönung von Charles III. veröffentlicht – und die farbigen, frühlingshaften Verzierungen auf der Karte sind in Großbritannien wohl niemandem entgangen. Ein kurioses Element sorgt dabei für besonders heftige Debatten: die Figur eines sogenannten Grünen Mannes – auf Deutsch Blattmaske genannt – mit schief lächelndem Gesicht und Blumen auf dem Kopf, die am Fuß der Karte zu erkennen ist.
Wird Charles am kommenden 6. Mai "eigentlich zum Erzdruiden" gekrönt, fragt sich ein Journalist des "Guardian" im ironischen Ton. Richte man sich nach dem Design der Einladung, drohe die Krönung, "ein neuheidnischer Ritus" zu werden, meint der Brite in seinem Artikel. Das smaragdgrüne Antlitz, das Heraldiker Andrew Jamieson auf der Einladung zeichnete, sei eine "uralte, vorchristliche Gottheit".
Musiker Winston Marshall nennt das Zierelement gar eine "Schande". "Das ist Heidentum", ärgert er sich in einem Tweet. Vor allem störe ihn, dass die Figur auf der Einladung "prominenter als alle christlichen Symbole" sei. Als König und Oberhaupt der "Church of England" sollte Charles das erste Gebot – "Du sollst keine anderen Götter haben vor mir" – nicht vergessen, meint er.
Jetzt spricht der Palast ein Machtwort
Inzwischen hat sich das Königshaus in die Diskussion eingemischt: "Die Einladung zeigt den Grünen Mann, eine alte Figur aus der britischen Folklore, die den Frühling und die Wiedergeburt symbolisiert, um die neue Regentschaft zu feiern", rechtfertigt sich die Institution auf Twitter. Auf der Einladung zur Krönung seien weiter Wildtiere und Blumen zu sehen, die mit dem Neubeginn assoziiert würden, schreibt "Daily Mail". Außerdem wolle man mit den Motiven auf Charles’ Liebe zur Natur, zur Nachhaltigkeit und zum Klimaschutz anspielen.