Sportmix
Aufgeflogen! Olympiasieger täuscht Krebserkrankung vor
Rechtsstreit, vorgetäuschte Diagnose und Kokain. Olympiasieger Eric Lamaze (55) soll Krankheitsdokumente gefälscht haben um Prozess zu entgehen.
Der Kanadier Eric Lamaze offenbarte vor wenigen Jahren, dass er an einem Gehirntumor erkrankt war. Seitdem nahm sich der Olympiasieger im Springreiten von 2008 in Peking immer wieder Auszeiten für Therapien und Behandlungen. 2022 folgte dann das Karriereende. Jetzt die Schocknachricht: Lamaze war nie an Krebs erkrankt und hat alle Dokumente nur gefälscht.
Der Grund dafür: Der Reitstar befindet sich in einem Rechtsstreit und das seit 13 Jahren. Er soll Pferde von schlechter Qualität viel zu teuer verkauft haben. Die Rede ist von 500.000 Euro. Um den Prozess in die Länge zu ziehen soll der heute 55-Jährige Gesundheitsdokumente gefälscht haben.
Gericht und Privatdetektiv sorgen für Aufklärung
2023 dann der nächste Skandal. Im März dieses Jahres legte er dem Gericht gefälschte Dokumente über eine OP wegen Kehlkopfkrebs vor. Danach folgte die Aufklärung. Der "Ontario Superior Court of Justice" machte Ungereimtheiten in den Beweisen von Lamaze aus.
"Herr Lamaze hat versucht, das Gericht zu betrügen, indem er drei gefälschte Briefe einreichte, die fälschlicherweise vorgeben, medizinische Berichte über den schlechten Gesundheitszustand von Herrn Lamaze zu sein“, sagte ein Richter. Der Krankheitsbericht eines Neurochirurgen aus Brüssel war auf Niederländisch verfasst. Eine Sprache die der Arzt gar nicht sprach.
Ein Privatdetektiv sorgte dann für den entgültigen Beweis. Der Chirurg gab eine schriftliche Erklärung ab, dass die Diagnosen gefälscht waren. Der Richter sagte weiter: "Als ob dieser Betrug nicht schon ungeheuerlich genug wäre, habe Herr Lamaze auch noch Krebs im Endstadium vorgetäuscht, was eine Beleidigung für alle sei, die an dieser gefürchteten Krankheit litten. Er habe dies nur getan, um einem 'Tag der Abrechnung' in einem Verfahren zu entgehen, das vor mehr als zehn Jahren eingeleitet wurde, aber noch nicht verhandelt worden ist."
Für Lamaze sieht es jetzt düster aus. Neben einer Zahlung von über 30.000 Euro zur Deckung der Prozesskosten beendete auch sein Anwalt die zusammenarbeit.
Bad-Boy Lamaze
Vor den erfolgreichen Zeiten als Olympiasieger fiel der Reitstar schon negativ auf. Zweimal musste er bei Olympischen Spielen zuhause bleiben und das nicht wegen seinen Leistungen. 1996 wurde der Kanadier kurz vor Olympia positiv auf Kokain getestet und musste zuschauen. Vier Jahre später war das Aufputschmittel Ephedrin der Grund. Danach wieder eine positive Kokain-Probe. Damals wurde eine lebenslange Sperre wieder aufgehoben. Neben alle dem hat er auch noch drei weitere Verfahren am laufen.