Wien
Auf diesen "Schaukeln" ist das Schaukeln verboten
Im vorigen Sommer wurde die Zollergasse umgebaut. Damit kamen auch Pendelsitze mit Ketten. Die sorgen nun für Verwirrung, der Bezirk erklärt.
"Die Zollergasse ist ein Prototyp im öffentlichen Raum für den Rest der Stadt", freute sich Planungsstadträtin Ulli Sima (SPÖ) der der Eröffnung der umgestalteten Zollergasse (Neubau), wir haben berichtet. Damals konnte Sima nicht ahnen, dass eines der Gestaltelemente Monate später für gewaltige Verwirrung sorgt.
Denn neben den angekündigten konsumfreien Sitzhocker, Sessel und Sitzbänken mit Arm- und Rückenlehnen wurden auch Pendelsitze errichtet. Wirklich auskennen scheint sich damit aber keiner so recht. Auf Lilly (24) fragte sich schon oft, warum das Schaukeln angekettet sind. Das stellt vor allem auch Kinder vor Rätsel, die vergebens versuchen auf den hängenden Sitzen zu schaukeln.
"Man will uns hier verschaukeln"
"Hier will uns wer verschaukeln!", erklärt ÖVP Wien-Gemeinderat Peter L. Eppinger auf Facebook. Er stieß beim Shoppen auf die ungewöhnlichen Sitzgelegenheiten und glaubt in der Zollergasse den "traurigsten Spielplatz der Stadt" entdeckt zu haben.
Bezirk erklärt: "Kein Spielplatz, sondern konsumfreie Pendelsitze"
"Seit dem Umbau sind hier Kinderschaukeln. Mit Ketten befestigt. Die Schaukeln werden von oben und von unten festgehalten. Ein Freischwingen ist also nicht möglich", so Eppinger. Auf "Heute"-Anfrage weist man in der Bezirksvorstehung Neubau die Kritik zurück. "Es handelt sich dabei nicht um einen Spielplatz. Aufgrund der rechtlichen Vorschriften wären dafür ein Zaun und ein Fallschutz vorgeschrieben. Die Zollergasse ist aber eine Straße". Daher seien die zu Unrecht als "Softschaukeln" interpretierten Pendelsitze in den Pergolen aus Sicherheitsgründen angekettet. Daneben gebe es aber auch ausreichend "normale" konsumfreie Sitzgelegenheiten wie etwa Bänke, betont der Bezirk.