Digital

Auf diese neue Dating-App haben viele gewartet

Im Bus Blicke ausgetauscht, aber danach nie wieder gesehen? Eine neue Dating-App will Leute zueinander führen, die sich nur einmal kurz begegnet sind.

20 Minuten
Teilen
Eine neue Dating-App will Leute zueinander führen, die sich nur einmal kurz begegnet sind.
Eine neue Dating-App will Leute zueinander führen, die sich nur einmal kurz begegnet sind.
20min/Marco Zangger

Es ist sechs Uhr abends, nach einem langen Arbeitstag stehst du an der Bushaltestelle und willst nur noch nachhause. Da fällt dein Blick auf eine Person, die auf der gegenüberliegenden Straßenseite auf ihren Bus wartet. Eure Blicke kreuzen sich, ihr tauscht ein Lächeln aus. Aber dabei bleibt es.

Wenige Augenblicke später fährt deine Bus vor und du steigst ein. Bei der Abfahrt wirfst du nochmals einen Blick zurück und ärgerst dich. Du hättest die Person ansprechen sollen, hast dich aber nicht getraut. Jetzt wirst du sie wohl nie wieder sehen. Oder doch?

In genau diesen Situationen will der Schweizer Ivan Marinkovic aushelfen.

Denn er hat gemeinsam mit einem Team eine App entwickelt, die solche Personen, die sich nur kurz gesehen haben und keinen Weg finden, miteinander Kontakt aufzunehmen, zusammenführen soll.

"Meine App ist für Leute, die sich unsicher sind oder für zwei Personen, für die es unmöglich ist, miteinander zu sprechen – zum Beispiel, wenn man in verschiedenen Zügen sitzt oder wenn andere Personen anwesend sind", erklärt Marinkovic.

Standort und Uhrzeit

Die App heißt Lovvvish – was sich aus den Wörtern Love und Wish zusammen setzt – und ist sowohl in Apples App Store als auch in Googles Play Store erhältlich. Dabei funktioniert das Ganze so: Hat man eine Person an einem öffentlichen Ort, wie einer Bar oder einer Bushaltestelle, ins Auge gefasst und wurde dieses Interesse von der anderen Person erwidert, kann man dieses Treffen im Nachhinein in Lovvvish erfassen. 

 Dafür muss man Angaben wie den genauen Standort und die Uhrzeit des Treffens machen sowie eine kurze Beschreibung der anderen Person und sich selbst abgeben.

Ist auch die andere Person auf der App angemeldet und gibt ein ähnliches Signal ab, werden die beiden miteinander verbunden. Anschließend kann man zu chatten beginnen, Bilder austauschen oder auch ganz anonym bleiben. "Die Idee hinter meiner App ist nicht, fremde Menschen, die man noch nie gesehen hat, vorgeschlagen zu bekommen", erklärt Marinkovic. 

"Viel eher geht es darum, zwei unbekannte Personen, die einen kurzen Augenblick miteinander geteilt haben, wieder zusammenzubringen."

Große Nutzerbasis notwendig

Die Idee zu einer solchen Applikation kam dem 46-Jährigen bereits vor rund acht Jahren. "Viele Freunde von mir hatten immer wieder im Ausgang solche Situationen, bei welchen sie sich nachträglich wünschten, dass sie mutiger gewesen wären und eine andere Person angesprochen hätten. Immer wieder musste ich mir solche Akte des Bereuens anhören. Daher habe ich es mir zum Ziel gesetzt, eine App zu lancieren, die es möglich macht, solche Menschen wiederzufinden."

Aktiv mit dem Programmieren begonnen hat Marinkovic, der ansonsten in der Finanzbranche arbeitet, schließlich Ende 2019. Den Beginn der Pandemie konnte er dafür benutzen, einige Monate intensiv in das Projekt zu investieren. "Es ist die erste App, die ich selbst erstellt habe, aber der Reiz war für mich sofort da."

Nutzer zufrieden

Natürlich sei ihm bewusst, dass eine App wie Lovvvish vor allem dann funktioniere, wenn genügend Personen diese nutzten. Deshalb will Marinkovic nun einiges an Aufwand betreiben, die App für ein breiteres Publikum bekannt zu machen.

Tatsächlich hat er immer wieder positives Feedback von Nutzerinnen und Nutzern aus aller Welt erhalten. "Insbesondere aus Indien und Schwellenländern bekomme ich immer wieder Nachrichten zugeschickt." Die App ist aus seiner Sicht für alle möglichen Personen eine gute Investition. "Sie auf dem Handy installiert zu haben, kann niemals schaden. Wer weiß, vielleicht sieht man ja bereits morgen im Bus jemanden, den man gerne näher kennenlernen würde."

Mehr zum Thema
1/66
Gehe zur Galerie
    <strong>23.12.2024: Vierfacher Vater vor Weihnachten eiskalt gekündigt.</strong> Ein 37-jähriger Wiener steht kurz vor den Feiertagen vor dem Nichts. <a data-li-document-ref="120079751" href="https://www.heute.at/s/vierfacher-vater-vor-weihnachten-eiskalt-gekuendigt-120079751">Sein Chef hat ihn nämlich per E-Mail über seine Kündigung in Kenntnis gesetzt &gt;&gt;&gt;</a>
    23.12.2024: Vierfacher Vater vor Weihnachten eiskalt gekündigt. Ein 37-jähriger Wiener steht kurz vor den Feiertagen vor dem Nichts. Sein Chef hat ihn nämlich per E-Mail über seine Kündigung in Kenntnis gesetzt >>>
    Karl Schöndorfer / picturedesk.com