Wien
Wien auf dem Holzweg: Stadt startet Wohnbaumprogramm
In der Stadt sollen 1.000 Wohneinheiten in Holz- und Holzhybridbauweise errichtet werden. Die erste Ausschreibung startet im Herbst.
Auf sechs Standorten, zwei im 21. und vier im 22. Bezirk, sind jeweils zwischen fünf und 20 Wohneinheiten geplant. Die Liegenschaften befinden sich bereits im Eigentum der Stadt Wien. In einem ersten Schritt sollen 155 geförderte Wohnungen geschaffen werden, die Ausschreibung startet im Herbst und wird vom wohnfonds_wien abgewickelt. Die weiteren Verfahren sind für 2022 und 2023 geplant, kündigte Wohnbaustadträtin Kathrin Gaal am Dienstag an. Wann die ersten Mieter einziehen können, steht noch nicht fest.
Geplant sind kleinteilige, zwei- bis viergeschossige Gebäude in Holz- und Holzhybridbauweise. "Damit leistet der geförderte Wohnbau in Wien einmal mehr Pionierarbeit und trägt maßgeblich dazu bei, Wien klima- und zukunftsfit zu machen", ist sich Bürgermeister Michael Ludwig sicher. "Umweltbewusst und ökologisch, naturnah und trotzdem urban sind alles Merkmale, die das 1. Wiener Wohnbaumprogramm auszeichnen", ergänzt Gaal.
Natürlicher Rohstoff kommt zum Einsatz
Mit einem Maßnahmenmix aus Begrünung, Kühlung, Beschattung und Durchlüftung des Quartiers soll ein wesentlicher Beitrag zur Verbesserung des städtischen Mikroklima geleistet werden. "Holz ist ein heimischer, stetig nachwachsender natürlicher Rohstoff und ein wichtiger Wirtschaftsfaktor in Österreich. Der Einsatz des Materials ist ressourcenschonend und trägt positiv zum Klimaschutz bei. Ein Kubikmeter Holz speichert eine Tonne CO2. Wer mit Holz baut, ersetzt energieintensive Materialien", zählt Ludwig die Vorteile von Holz auf.
"Im Rahmen des neuen Wohnbaumprogramms wird die Möglichkeit eröffnet, für den geförderten Wohnbau progressive Projekte in Holzbau mit höchster Energieeffizienz zu realisieren. Wir erwarten Beiträge, die über hohe Qualitäten in Bezug auf optimierte Planungs- und Baumethoden, Tragwerk, Digitalisierung und Vorfertigung verfügen. Alles Potenziale, die auch für zukünftige geförderte Bauvorhaben genutzt werden können", so die wohnfonds_wien-Geschäftsführung Gregor Puscher und Dieter Groschopf.
Richard Woschitz, Geschäftsführer der Woschitz Group und Mitglied des Grundstücksbeirats, ergänzt: "Im Sinne einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft werden die Anpassungsfähigkeit von Bauten bzw. die Recyclingfähigkeit von Baustoffen immer wichtiger. Daher liegen veränderbare und leicht rückbaubare Tragstrukturen aus Holz am Puls der Zeit und werden das Bauen der Zukunft mehr und mehr beherrschen."
Alle Standorte des ersten Bauträgerwettbewerbs
➤ 21., Leopoldauer Straße 132A: rund 1.000 Quadratmeter, Bauklasse I, rund 10 Wohneinheiten
➤ 21., Orasteig II: rund 3.200 Quadratmeter, Bauklasse I, max. Bebauung 50 %, rund 30 Wohneinheiten
➤ 22., Donaustadtstraße: rund 7.600 Quadratmeter, Bauklasse I, max. Bebauung von 25 %, ermöglicht großteils Erhaltung des Baumbestands, rund 50 Wohneinheiten
➤ 22., Aspernstraße: rund 2.900 Quadratmeter, Bauklasse I, max. Bebauung von 40 %, rund 45 Wohneinheiten
➤ 22., Naufahrtweg 16: rund 2.000 Quadratmeter, Bauklasse I, rund 5 Wohneinheiten
➤ 22., Steinspornweg 33: rund 9.500 Quadratmeter, Bauklasse I, rund 15 Wohneinheiten