Der brutale Angriff auf deutsche Touristen in Ladis sorgt weiterhin für Entsetzen. Am 12. März gegen Mitternacht gingen drei junge Männer aus Deutschland im Alter von 17, 18 und 20 Jahren nach einem Lokalbesuch in Richtung ihrer Unterkunft. Dabei machten sie an einem Snackautomaten Halt. Weil jedoch keine Schokolade aus dem Gerät gekommen war, rüttelte einer der Männer an dem Automaten, bis die offenbar bezahlte Ware in den Ausgabeschlitz fiel.
Ein Zeuge informierte daraufhin den Betreiber des Shops, der kurze Zeit später die drei Touristen zur Rede stellte. In weiterer Folge attackierte er das Trio mit einer Heugabel und fügte ihnen schwere Verletzungen zu – "Heute" berichtete.
Gegenüber der "Tiroler Tageszeitung" enthüllen der Vater zweier Opfer, der ebenfalls in Ladis auf Urlaub war, nun brutale Details des Angriffs. "Papa, da war ein Mann und hat mit der Heugabel auf uns eingeschlagen, ich dachte, der bringt uns um", soll der 17-Jährige zu seinem Vater gesagt haben. Alle drei Beteiligten sollen weiterhin schwer traumatisiert sein.
In einem Schreiben wendet sich die Familie aus Hamburg nun an die Gemeinde. Laut der "TT" soll der tatverdächtige Wirt auch in der Gemeindepolitik tätig sein. Dem 18-Jährigen soll er demnach mit der Gabel auf den Kopf geschlagen haben. Der Tiroler habe aus Sicht der Deutschen "kaltblütig, zielgerichtet, mit voller Absicht" gehandelt.
Blutüberströmt konnte der Teenager mit seinen Begleitern die Flucht ergreifen. Der Wirt habe mit seinem Fahrzeug jedoch weiterhin Jagd auf sie gemacht, wie die Deutschen weiter erzählen. "Allein einem glücklichen Zufall geschuldet, ist hierbei nichts Schlimmeres passiert", so der Vater weiter. Die Folgen hätten von einem Schädelbasisbruch bis zum Tod führen können.
Den Erzählungen der Urlauberfamilie widerspricht der Wirt jedoch. Er habe aus reiner Notwehr gehandelt, weil ihn "drei Halbwüchsige" angegriffen hätten. "Es ist makaber, dass man vom Opfer zum Täter gemacht wird", so der Hotelier gegenüber der "TT". "Ich habe mich um mein Leben gewehrt." So soll er unter anderem mit Bierkrügen attackiert worden sein. Als einer der Jugendlichen auf ihn gesprungen sei, sei er gestürzt und "ein, zwei Sekunden" bewusstlos gewesen.
Die Ermittlungen der Polizei laufen weiterhin auf Hochtouren. Der Bürgermeister der Gemeinde habe nach dem Brief Kontakt mit der Hamburger Familie aufgenommen. "Ich muss abwarten, bis die Ermittlungen abgeschlossen sind", so Hans-Georg Pittl.