Im Variantenbereich des Schigebietes in Kappl (Bez. Landeck) fand am Donnerstag das Finale eines Freeride-Rennens mit ungefähr 30 Teilnehmern statt. Für die Rennläufer wurde vom Veranstalter ein sogenanntes "Face" definiert. Dabei handelt es sich um einen vorgegebenen Bereich, in dem die Teilnehmer ihre "Line" frei auswählen können und vor Lawinen geschützt sind.
Außerhalb dieses Bereichs wurden zwei Bergretter positioniert, die im Falle eines Unfalles rasch zu Hilfe eilen können. Aus bisher unbekannter Ursache verließ ein 30-jähriger Rennläufer aus den Niederlanden mit seinem Snowboard im Bereich eines Geländekammes das "Face" und fuhr nach rechts in eine nach Osten ausgerichtete Flanke ein.
Dadurch löste der 30-Jährige in einer Höhe von ungefähr 2.480 Metern, unmittelbar oberhalb der dort positionierten Bergretter, eine kleine Lockerschneelawine aus. Diese erfasste die beiden und riss sie einige Meter mit. Verschüttet wurden die Bergretter allerdings nicht.
Bei dem Lawinenabgang zog sich ein 21-jähriger Österreicher einen Bruch des linken Unterschenkels zu. Mittels Notarzthubschrauber wurde in die Medalp Imst geflogen. Der zweite Bergretter blieb unverletzt. Für den betroffenen Bereich galt zu dem Zeitpunkt Lawinenwarnstufe 1. "Nach Abschluss der Erhebungen wird ein Bericht an die Staatsanwaltschaft Innsbruck übermittelt" heißt es seitens der Landespolizeidirektion Tirol.
