Oberösterreich

Asyl-Zelte – diese Stadt nimmt keine Flüchtlinge auf

Die Diskussion um Flüchtlings-Zelte ist voll entbrannt. Für Wels steht fest: "Die Unterbringung zusätzlicher Asylwerber ist nicht vertretbar."

Tobias Prietzel
Für Wels ist ein Zeltlager am Gelände der Polizeischule "keine Option".
Für Wels ist ein Zeltlager am Gelände der Polizeischule "keine Option".
BMI

In der zweitgrößten Stadt Oberösterreichs liegt die einzige Asyl-Registrierungsstelle im Bundesland. Zwischen 70 und 100 Asylsuchende kämen täglich hier an, um sich registrieren zu lassen, so der Magistrat Wels.

Das Prozedere dauere pro Person bis zu zwei Stunden. Mittlerweile habe sich längst ein Rückstau gebildet, heißt es vonseiten der Stadt. Die Folgen seien zahlreiche Asylwerber, "die im öffentlichen Raum, beispielsweise in Parkanlagen, aber auch in der Innenstadt, auf ihre Registrierung warten".

Danach sollten die Flüchtlinge auf Unterkünfte im Land aufgeteilt werden, erklärt der Magistrat weiter. "Diese sind allerdings randvoll."

Aus Not würden Quartiere in Form von Zelten geschaffen. In Wels sei die Errichtung von Zeltlagern am Gelände der Polizeischule aber keine Option, betonen Bürgermeister Andreas Rabl und Integrationsreferent Vizebürgermeister Gerhard Kroiß (beide FPÖ).

"Die Stadt ist ohnedies schon stark mit Integrationsaufgaben belastet." Bgm. Andreas Rabl und Vbgm. Gerhard Kroiß (beide FPÖ)

"Die Stadt ist ohnedies schon stark mit Integrationsaufgaben belastet", so die Politiker. Die Beherbergung weiterer Flüchtlinge sei nicht vertretbar.

"In Wels herrscht bei vielen Menschen massiver Ärger – und vor allem Verunsicherung – im Zusammenhang mit der Unterbringung von Asylwerbern in der Stadt", sagt Rabl. Als Bürgermeister sei es seine Verantwortung und Pflicht, diese Sorgen ernst zu nehmen. "Es braucht daher dringend eine Sicherung der Grenzen und eine rasche Lösung", so der Stadtchef.

"Erschreckend ist für viele Welser Bürgerinnen und Bürger auch, dass in Wels ausschließlich junge Männer um Asyl ansuchen", sagt Kroiß. Ein Zeltlager oder ein Asylquartier dürfe es in der Stadt nicht geben, eine erfolgreiche Integration könne so nicht mehr gewährleistet werden.

1/51
Gehe zur Galerie
    <strong>22.11.2024: So will Neos-Chefin die Mindestsicherung neu aufsetzen.</strong> Beate Meinl-Reisinger spricht erstmals in "Heute" über Koalitionsverhandlungen, nötige Reformen – <a data-li-document-ref="120073911" href="https://www.heute.at/s/so-will-neos-chefin-die-mindestsicherung-neu-aufsetzen-120073911">und warum sie Entlastungen für notwendig erachtet.</a>
    22.11.2024: So will Neos-Chefin die Mindestsicherung neu aufsetzen. Beate Meinl-Reisinger spricht erstmals in "Heute" über Koalitionsverhandlungen, nötige Reformen – und warum sie Entlastungen für notwendig erachtet.
    Helmut Graf
    An der Unterhaltung teilnehmen