Privat wie nie
Armin Wolf verrät "schmutziges Geheimnis" im ZiB-Studio
Am Stammtisch plauderte Armin Wolf über das Angebot, hinter Jörg Haider für das BZÖ zu kandidieren und allerlei Privates.
In Zeiten von Fake News und Filterblasen hat sich der "ORF Salzburg" ein spannendes Format ausgedacht, um den Rundfunk der Bevölkerung greifbarer zu machen: Den ORF-Salzburg-Stammtisch. Zum Auftaktevent am Donnerstag hat man direkt mit einem regelrechten Stargast aufgetrumpft. "Zeit im Bild 2"-Moderator und Vize-Chefredakteur Armin Wolf wechselte die Seiten und wurde von ORF-Landesdirektorin Waltraud Langer und ORF-Redakteur Karl Kern interviewt.
Armin Wolf und Stammtisch; eigentlich eine außergewöhnliche Kombination für den bekennenden Anti-Alkoholiker. Tatsächlich war jener "Stammtisch" sein allererster jemals, verriet er gleich zu Beginn. "Wenn man immer Apfelsaft trinkt, wird man nicht so oft zu Stammtischen eingeladen", zitiert ihn der "Standard".
Schmutziges Geheimnis
Eine der ersten Fragen aus dem Publikum drehte sich direkt um die Frageweise des Interviewers und warum er den Bundeskanzler unterbreche. "Nichts werde ich so oft gefragt", sagte Wolf gleich einleitend, beteuerte aber auch, ein "total höflicher Mensch" zu sein. "Meine Mama hat sich sehr bemüht, ihre beiden Kinder zu höflichen Menschen zu erziehen. Dazu gehört natürlich auch, dass man seine Gesprächspartner ausreden lässt."
Nur laufe im "ZiB"-Studio eben auch eine Uhr mit. "Und jetzt verrate ich Ihnen ein kleines schmutziges Geheimnis – bitte sagen Sie es nicht weiter", ließ der Moderator sodann aufhorchen. "Die Spitzenpolitiker, die wir ins Studio einladen, kommen nicht, um meine Fragen zu beantworten." Sondern, weil dort eben oft über eine halbe Million Leute sitzen und zuhören. Genau deswegen sei in den 22 Jahren auch noch nie ein Gast einfach aufgestanden und gegangen. "Die wollen hier eine Wahlrede halten. Dann muss ich irgendwann unterbrechen, sonst reden die drei Minuten."
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Doppeltes Gehalt, BZÖ-Angebot
Es wurden aber auch unangenehmere Fragen gestellt, darunter jene nach seinem Gehalt. Wie kürzlich publik wurde, gehört Armin Wolf zu den absoluten Spitzenverdienern im ORF, kassiert etwas mehr als eine Viertelmillion Euro im Jahr. "Natürlich steht mein Gehalt in keinem Verhältnis zu dem eines Krankenpflegers oder eines Polizisten", gab er zu. Aber er habe auch Angebote für Jobs mit weitaus höheren Gehältern bekommen. "Ein deutscher Sender hat mir mindestens das Doppelte geboten."
Ein Angebot der etwas anderen Art kam übrigens 2008 per Anruf rein. Stefan Petzner fragte Armin Wolf, ob er nicht hinter Jörg Haider auf Platz zwei für das BZÖ antreten möchte.
Tagesablauf
Und was macht ein Armin Wolf eigentlich, wenn er nicht gerade am Küniglberg sitzt? Nach dem Aufstehen geht es erst ins Fitnessstudio, danach steht Lesen am iPad im Kaffeehaus und ein Mittagsschlaf an. Um 14 Uhr ist dann in der Regel Arbeitsbeginn und die Vorbereitung auf das aktuelle Interview beginnt. Für das Gespräch mit Wladimir Putin beispielsweise habe er mehr gestrebert als für die mündliche Matura.
Unter den 150 Zuhörern bzw. Gästen des Stammtischs waren auch einige bekannte Gesichter, etwa Austria-Salzburg-Legende Otto Konrad oder die frühere Festspielpräsidentin Helga Rabl-Stadler. Letztere wurde selbst bereits von Armin Wolf "gegrillt" und gestand: "Ich war furchtbar aufgeregt vorher, obwohl ich hunderte Interviews in meinem Leben gemacht habe. Denn was ist seine größte Waffe? Das ist seine gute Vorbereitung. Er weiß mehr über das Leben des von ihm Interviewten, als dieser selbst sich noch erinnern kann."