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Arlo Essential Indoor Camera im Test: Gut gesichert
Eine Überwachungskamera in den eigenen vier Wänden und trotzdem absolut sichere Privatsphäre? Das geht jetzt mit der Arlo Essential Indoor Camera.
Bisher war es immer eine Abwägungsfrage: Holt man sich eine Sicherheitskamera ins Haus, die zwar gegen Gefahren und Eindringlinge schützt, dafür aber möglicherweise die Privatsphäre nicht? Um mit der Sorge aufzuräumen, dass die Kamera auch allerhand filmen könnte, das privat bleiben soll, hat Arlo die neue Essential Indoor Camera vorgestellt. Technisch hat sich nicht viel gegenüber anderen Arlo-Kameras getan – neu ist aber das von Arlo so genannte Camera Privacy Shield.
Arlo, bekannt für Sicherheitskameras mit gutem Preis-Leistungs-Verhältnis, hat dabei konkret einen mechanischen Shutter bei der neue Innenraum-Kamera verbaut. Heißt: Nutzt man die Kamera, filmt sie alles im Sichtfeld mit. Nutzt man sie nicht, etwa wenn man zuhause ist, fährt ein dünner weißer Deckel automatisch vor die Linse und macht es damit unmöglich, dass die Kamera noch etwas einfangen kann. So soll jeder ruhig schlafen, der sich Sorgen um das Aufgezeichnete macht.
Kamera von überall aus "scharf" stellen
Arlo ist damit eines der ersten Unternehmen, die dieses Feature, das immer mehr Notebooks für ihre Webcams nutzen, bei einer Sicherheitskamera verwendet. Gesteuert wird der Kamera-Deckel über die Arlo-App – das bedeutet: Die Kamera kann über das Smartphone von überall aus "scharf" gestellt werden, auch wenn man beim Verlassen der Wohnung das Privacy Shield aktiviert hat. So kann man die Kamera per Smartphone steuern – oder nur mal schnell einen Blick ins Zuhause werfen.
Andere Anwesende werden übrigens mit einem hörbaren Geräusch darüber informiert, dass die Kamera den "Privatmodus" verlässt und nun live aufnimmt. Ebenfalls ein nettes Feature für alle, die sich Sorgen über Fremdzugriffe auf die Cam machen. Die kleine Kamera (52 x 49 x 113 Millimeter, rund 430 Gramm) selbst kann übrigens entweder mit ihrem Standfuß ins Regal oder auf ein Kästchen gestellt – oder aber auch per mitgelieferter Wandhalterung und zwei kleinen Schrauben an die Mauer oder Decke montiert werden.
So fällt die Videoqualität aus
Vom Design ist die Kamera schlank und schick, beim genaueren Hinsehen und vor allem beim Anfassen zeigt sich aber schnell, dass hier fast alles aus Kunststoff ist. Das geht zwar hochwertiger, doch zumindest zeigt sich das Produkt relativ robust und kann auch leicht gereinigt werden. Das Sichtfeld ist rund 130 Grad groß und macht es somit leicht, einen Standplatz zu finden, von dem aus man die Übersicht über den wichtigsten Wohnbereich hat. Aufgenommen wird in 1.080p-Auflösung, auch ein Nachtsichtmodus und Lautsprecher sowie Mikro sind an Bord.
Die Video-Qualität ist zwar nicht gestochen scharf, Gesichter und Personen können aber dennoch leicht identifiziert und erkannt werden. Auch die Nachtsicht hilft bei Durchblick: Gesichter werden besonders entfernter schwerer erkennbar, die Qualität reicht aber für die Heimnutzung noch aus. Sechs bis sieben Meter weit wird der gefilmte Bereich auch in der Dunkelheit sichtbar gemacht. Smart: Über das Mikro wird nicht nur halbwegs sauberes Audio übertragen, man kann über die Lautsprecher mit Anwesenden auch aus der Ferne kommunizieren.
Viele smarte Funktionen in der App
Über die Arlo-App lässt sich die Kamera beeindruckend tiefgehend personalisieren. Im Standard-Modus wird jede erkannte Bewegung ans Smartphone gemeldet, alternativ können auch Objekterkennungen, Paketzustellungen und Haustieraktivitäten von den Alarmen ausgenommen werden, damit die Nachrichten-Flut nicht Überhand nimmt. Ebenfalls smart: Im Live-Bild können "Aktivitätszonen" festgelegt werden – also in welchem Bildbereich Aktivitäten erkannt und in welchen sie ignoriert werden sollen. Praktisch, wenn man die Eingangstüre, aber nicht die Couch im Auge haben will. Das Einzige, das uns fehlt: Eine Geo-Erkennung, die die Alarme abdreht, wenn der Nutzer mit seinem Handy zuhause ist.
Arlo-typisch gibt es das dreimonatige Service-Abo von Arlo gratis dazu, danach kann man die Kamera entweder ohne Abo (nur mit Livestreaming und Alarmen) oder zwei Abos (in 2K und 4K samt Erkennungsmodi, Cloud-Aktivitätszonen, Cloud-Videoverlauf und Co.) ab 2,79 Euro pro Monat betrieben werden. Wer sich Sorgen über die Sicherheit in seinem Zuhause, aber gleichzeitig auch um seine Privatsphäre macht, finden in der rund 130 Euro teuren Arlo Essential Indoor Camera ein smartes Modell, das nur wenige Features vermissen lässt, ein gutes Videobild liefert – und durch das Privatsphäre-Schild auch wirklich kein Bild überträgt, wenn man sie nicht nutzen will.