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Apples AirTags haben ein Stalker-Problem
AirTags von Apple sind dazu gedacht, verlorene Gegenstände zu orten. Sie können aber auch zur Verfolgung von Personen missbraucht werden.
Wer immer wieder mal seine Schlüssel, sein Portemonnaie oder andere wichtige Gegenstände verlegt, für den sind Gadgets wie die AirTags von Apple äußerst nützlich. Denn sie können an diese Objekte angehängt und mit der Hilfe eines Smartphones lokalisiert werden. Eine solche Technologie birgt aber stets auch Gefahren, gerade, wenn sie in die Hände von Stalkerinnen oder Stalkern gelangt.
Eigentlich hat Apple aber für diesen Fall vorgesorgt, denn fremde AirTags werden auf iPhones mit einer optischen Warnung angezeigt, um eine Person vor unerwünschtem Tracking zu warnen. Darin liegt aber auch schon das Problem: Bei anderen Smartphones funktioniert dies nicht und der AirTag muss sich mit einem akustischen Signal bei der überwachten Person melden. Bis dieses Signal gesendet wird, dauert es aber Stunden oder sogar Tage, wie heise.de berichtet.
Probleme im selben Haushalt
AirTags sind sehr leicht und haben eine Batterielaufzeit von bis zu einem Jahr. Daher lassen sie sich einfach über längere Zeit hinweg in einem Rucksack oder einer Jacke verbergen. Befindet sich die überwachte Person regelmäßig im gleichen Haushalt wie die Besitzerin oder die Besitzer des AirTags, verbindet sich der Tracker immer wieder mit dessen Handy. So erscheint auf dem iPhone der überwachten Person keine Warnung und der AirTag gibt auch keine akustischen Warnsignale ab.
Dies geschieht erst, wenn der AirTag über eine längere Zeit hinweg von der Besitzerin oder dem Besitzer entfernt ist. Beim Test von heise.de dauerte dies mindestens drei Tage. Aber auch dann schlug der Tracker erst Alarm, wenn er angefasst oder stark beschleunigt wurde. Ebenfalls getestet wurde, wie lange es dauerte, bis ein iPhone einen fremden AirTag erkennt und eine Warnung anzeigt. Dies dauerte unterschiedlich lange – zwischen rund acht Stunden bis hin zu mehreren Wochen.
Auch in Zukunft dauert es Stunden
Um dieser Gefahr entgegenzuwirken, hat Apple angekündigt, auch an einer Android-App zu arbeiten, mit welcher AirTags ausfindig gemacht werden können, die sich weit von der Besitzerin oder dem Besitzer entfernt befinden. Darüber hinaus sollen die Tracker schon nach nur acht bis 24 Stunden ein akustisches Signal senden und nicht erst drei Tage warten.
Das sei aber längst nicht genug, warnt IT-Experte Mirko Dölle vom C’t-Magazin: "Eine Funktion zur aktiven Suche nach fremden Ortungsgeräten ist weder für iOS noch für Android vorgesehen, man kann AirTags also auch künftig erst entdecken, wenn man sie über Stunden mit sich herumgetragen hat." Außerdem sei es äußerst leicht, den Lautsprecher der AirTags ohne spezifisches Werkzeug stillzulegen, wenn man wisse wie.
Dölle zeigt dazu die konkreten Gefahren solcher Technologie auf: "Wer die Wohnung etwa infolge häuslicher Gewalt verlässt und Zuflucht sucht, muss künftig damit rechnen, vom Lebenspartner binnen Stunden aufgespürt zu werden – dank eines im Koffer, in der Handtasche oder in der Jacke versteckten AirTags." Daher sei es umso wichtiger, dass Apple so bald wie möglich eine Lösung für ihr eigenes System aber auch für Android-Geräte auf den Markt bringt.