Multimedia
Apple will dir einen Screen direkt ins Auge projizieren
Herkömmliche Virtual-Reality-Brillen lösen bei vielen Trägerinnen und Trägern Übelkeit aus. Eine neue Erfindung von Apple könnte Abhilfe leisten.
Virtual-Reality- (VR) oder Augmented-Reality-Brillen (AR) haben oft einen großen Nachteil: Trägt man sie zu lange, können sie Gleichgewichtsstörungen oder Übelkeit auslösen. Das kann passieren, weil solche Headsets das Gehirn der Trägerin oder des Trägers verwirren. Denn der Screen, auf den die Augen gerichtet sind, befindet sich häufig nur wenige Zentimeter vom Gesicht entfernt, während das Bild, das der Träger oder die Trägerin anschaut, mehrere Meter entfernt erscheinen kann. Diese Diskrepanz kann bei manchen Menschen heftige Reaktionen auslösen.
Ein neues Patent, das am Dienstag in den USA angenommen wurde, weist nun darauf hin, dass Apple dieses Problem direkt angehen möchte, wie "Appleinsider" berichtet. Darin wird eine neue Technologie vorgestellt, die Apple "Direct Retinal Projector" (also "direkter Netzhaut-Projektor") nennt. Damit soll ein Bild direkt ins Auge der Nutzerin oder des Nutzers projiziert werden können.
Mehrere Spiegel eingebaut
Wie Apple beschreibt, ist es bei herkömmlichen VR- oder AR-Brillen beinahe unmöglich, zu vergessen, dass man auf einen Bildschirm schaut. So heißt es im Patent: "Bei einem herkömmlichen System fokussieren sich die Augen auf einen Punkt in der Distanz, während das eigentliche Display viel näher an den Augen ist. Das strengt die Augen an."
Wenn man ein Bild aber direkt auf die Netzhaut des Trägers oder der Trägerin projiziert, kommt das dem Erlebnis der analogen Welt viel näher. Denn auch hier verwandelt das Gehirn Licht, das auf die Netzhaut einfällt, in dreidimensionale Bilder. Möglich werden soll dies laut dem Patent mit der Hilfe von mehreren Spiegeln und einem Projektor. Die neue Technologie soll sowohl für AR- als auch für VR-Zwecke eingesetzt werden können.
Seit Jahren ranken sich Gerüchte um mögliche Apple-Brillen. Die Hinweise scheinen sich nun aber zu verdichten, dass wir bereits im nächsten Jahr ein erstes Modell zu Gesicht bekommen könnten. So hat dies laut techradar.com beispielsweise der Apple-Analyst Min-Chi Kuo vorhergesagt. Ob dieses bereits den neuen Netzhaut-Projektor eingebaut haben wird, ist allerdings noch unklar.