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Apple lässt leere iPad-Boxen um die Welt fliegen

Weil es aufgrund der Pandemie immer wieder zu Verzögerungen bei Lieferungen kommt, sah sich Apple gezwungen, Paletten mit leeren Boxen zu verschicken.

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Apple-Chef Tim Cook mit einem iPad.
Apple-Chef Tim Cook mit einem iPad.
zVg

Die Corona-Pandemie führt überall auf der Welt zu Lieferverzögerungen. Auch große Tech-Unternehmen wie Apple werden davor nicht verschont. So fällt es dem Konzern nämlich schwer, der großen Nachfrage nach iPads in China und Singapur innerhalb normaler Frist nachzukommen, wie "The Information" schreibt. Probleme haben sich aber nicht etwa bei der Verfügbarkeit der Hardware ergeben, sondern bei der Verpackung, in welcher diese normalerweise verschickt wird.

So sind beim Verteilzentrum von Apple in Singapur die braunen Versandkartons, mit denen iPads normalerweise versendet werden, knapp geworden. Um die Lieferung aber nach wie vor garantieren zu können, hat Apple kurzerhand einen Restbestand von Boxen aus den USA mittels Frachtflugzeug nach China fliegen lassen – leer.

Von China aus wurden die Dutzenden Paletten voller leerer Karton-Boxen schließlich weiter nach Singapur geschickt, wo sie mit iPads gefüllt wurden. Anschließend wurden die Apple-Produkte zurück nach China verfrachtet. Das war nötig, da Apple in China selbst kein Verteilzentrum besitzt.

Charter-Flug und LKWs

Das ist aber nicht der einzige Weg, auf dem Apple versucht, der hohen Nachfrage trotz der längeren Lieferzeiten nachzukommen. So hat das Unternehmen laut "The Information" auch ein eigenes Frachtflugzeug gechartert, um Liefertermine in den USA einhalten zu können, die Apple selbst gesetzt hatte. Nötig sei das, weil weniger Passagierflugzeuge verkehren. In diesen transportiert Apple normalerweise im Frachtraum Ware.

Außerdem habe Apple mehrere Lastwagen gemietet, um Homepod Minis aus Vietnam nach Shanghai zu fahren. Die Strecke beträgt rund 2.300 Kilometer. Dort wurden die Homepod Minis auf Schiffe verladen. Grund für den Landweg seinen Quarantäneeinschränkungen gewesen, aufgrund welcher die direkte Schifffahrt in die USA nicht möglich gewesen sei. Erst von Shanghai aus konnten die Homepods mit einem teureren und schnelleren Express-Containerschiff in die USA verfrachtet werden.

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    Reuters

    Umweltschutz?

    Diese Berichte überraschen vor allem deshalb, weil Apple sich eigentlich stark für den Umweltschutz einsetzt. So hat das Unternehmen Mitte 2020 verkündet, ab dem Jahr 2030 vollkommen klimaneutral werden zu wollen.

    Damit aber nicht genug. Auch den Ausstoß von klimaschädlichem CO₂ will Apple um 75 Prozent senken. Das restliche Treibhausgas soll mit der Hilfe von Bindungen ausgeglichen werden. Noch im Juli 2020 verkündete die Umweltchefin Lisa Jackson von Apple: "Jedes Unternehmen muss angesichts der Covid-19-Herausforderungen seine Zukunft bewerten, aber wir sehen keinen Konflikt zwischen unseren Klima-Plänen und den wirtschaftlichen Notwendigkeiten."

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