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Antwort auf ChatGPT – Google stellt Chatbot Bard vor
Google hat den Chatroboter Bard enthüllt, reagiert damit auf den Hype um ChatGPT. Auch Konkurrent Microsoft will seine Suchmaschine aufmotzen.
Nach dem Erfolg und Hype um ChatGPT hat Google diese Woche einen eigenen Chatbot angekündigt. Dieser trägt den Namen Bard (auf Deutsch Barde), erklärte Google-CEO in einem Blogpost. Die Initiative von Google zur künstlichen Intelligenz (KI) umfasst drei Teile: den Textroboter Bard, Funktionen in der Suchmaschine des IT-Giganten und zudem eine Schnittstelle für Programmierende.
Bard beschreibt Pichai als experimentellen KI-Dienst, der Anfragen von Nutzerinnen und Nutzern beantworten und an Unterhaltungen teilnehmen wird. Die Software wird ab sofort für eine Gruppe von vertrauenswürdigen Testern verfügbar sein, so Pichai, bevor sie in den kommenden Wochen dann für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird.
Das kann Bard von Google
Welche Funktionen Bard genau haben wird, wird nicht im Detail erklärt. Ein Screenshot lässt jedoch erahnen, dass Bard ähnlich wie ChatGPT funktionieren wird. So ist zu sehen, wie man dem Textroboter Fragen stellen kann: "Wie plant man eine Babyparty? Was kann ich mit diesen Zutaten kochen?", so zwei Beispiele. "Bard kann ein Ventil für Kreativität und ein Sprungbrett für Neugier sein. So kann man einem Kind die neuen Entdeckungen des James-Webb-Weltraumteleskops der Nasa erklären oder mehr über die derzeit besten Stürmer im Fußball erfahren und dann Übungen zur Verbesserung seiner Fähigkeiten erhalten", so Pichai.
Bard greift dabei auf Informationen aus dem Internet zurück. So sollen "frische und qualitativ hochwertige Antworten geliefert werden", heißt es. Das könnte darauf hindeuten, dass Barde in der Lage sein könnte auch Fragen zu aktuellen Ereignissen zu beantworten. Ein Punkt, bei dem ChatGPT an seine Grenzen stößt.
Lambda treibt Bard an
Die Technologie dahinter ist das KI-gesteuerte Sprachmodell Language Model for Dialogue Applications, kurz Lamda. Dieses hat Google vor zwei Jahren vorgestellt. Google hatte bisher einen vorsichtigen Ansatz, um KI-Tools mit der Öffentlichkeit zu teilen, schreibt Theverge.com. Das soll sich nun ändern – mit nötiger Vorsicht. "Wir kombinieren externes Feedback mit internen Tests, um sicherzustellen, dass die Antworten von Bard den hohen Ansprüchen an Qualität, Sicherheit und Realitätsnähe genügen", schreibt Pichai.
Weiter sollen künftig mehrere KI-Funktionen innerhalb der Google-Suche angeboten werden. So sollen die Nutzerinnen und Nutzer direkt via Google einfache Antworten auf komplexe Fragen erhalten können, um so schnell das große Ganze zu verstehen, und aus dem Web zu lernen, erklärt Pichai. Die Funktion soll in Kürze verfügbar sein.
Auch Konkurrent Microsoft hat Ähnliches vor. Das Unternehmen hat Milliarden in OpenAI, den Entwicklern von ChatGPT, investiert. Es wird gemunkelt, dass Microsoft den Chatbot in seine Suche Bing integrieren will. Erst kürzlich waren Screenshots aufgetaucht, die ChatGPT-Funktionen in Bing zeigen. Bereits angekündigt wurde, dass der Textroboter in Microsoft Teams zum Einsatz kommen wird.
Alarmstufe Rot bei Google
ChatGPT der US-Firma OpenAI generiert mithilfe von künstlicher Intelligenz Texte. Nutzerinnen und Nutzer können der Anwendung Befehle oder auch Sätze vorgeben, die das System dann auf der Grundlage von Daten aus dem Internet ergänzt. Es schreibt unter anderem Computercodes, Gedichte oder Gebrauchsanleitungen. In einigen Schulen in den USA ist die Nutzung der Software bereits untersagt, viele Institutionen sehen aber auch Potenzial in der Technologie. In kürzester Zeit hatte der Dienst mehr als eine Million Nutzende.
Laut Medienberichten hatte der enorme Erfolg von ChatGPT eine Art "Alarmstufe Rot" bei Google ausgelöst. Firmengründer Larry Page und Sergey Brin seien zum Brainstorming zurück in die Firma geholt worden, um mit Softwareentwicklern herauszuarbeiten, wie man dem Programm möglichst schnell etwas entgegensetzen könnte.