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Anti-Erdogan-Pakt: Wird Türkei-Präsident nun abgewählt?

In knapp zwei Monaten finden in der Türkei Präsidentschaftswahlen statt. Der amtierende Präsident Recep Erdogan kommt nun richtig in Bedrängnis.

Nicolas Kubrak
Türkei-Präsident Erdogan steht vor dem schwierigsten Wahlkampf seiner Karriere.
Türkei-Präsident Erdogan steht vor dem schwierigsten Wahlkampf seiner Karriere.
ADEM ALTAN / AFP / picturedesk.com

Diese Wahl könnte massive Auswirkungen für den gesamten Bosporus haben. Am 14. Mai finden in der Türkei die mit Spannung erwarteten Präsidentschaftswahlen statt. Für Recep Tayyip Erdogan könnte es der schwierigste Akt in seiner Karriere werden.

Oppositionsbündnis einigt sich

Mit einem (nun wieder) sechsköpfigen Oppositionsbündnis soll der amtierende Präsident abgewählt werden. Die rechtsgerichtete Partei IYI schlug für eine Rückkehr in die Allianz einen Kompromiss vor. Im Falle eines Wahlsiegs sollten die Bürgermeister von Istanbul und Ankara zu Vizepräsidenten werden, teilte die Partei am Montag mit. Die größte Oppositionspartei CHP begrüßte diesen Vorschlag.

Die anderen Parteien berieten über den Vorschlag von IYI-Chefin Meral Aksener, sagte ein Vertreter der Republikanische Volkspartei. Geplant ist, dass CHP-Chef Kemal Kilicdaroglu als Spitzenkandidat der Allianz gegen Erdogan ins Rennen um das Präsidentenamt geht.

Opposition instabil, aber gut in Umfragen

Dabei sah die Situation vergangene Woche noch alles andere als rosig aus. Am Freitag platzte das Bündnis, ganz zu Freude Erdogans. IYI-Chefin Aksener hatte erklärt, die Allianz vertrete nicht mehr den nationalen Willen – außerdem hätten sowohl Imamoglu als auch Yavas bessere Chancen die Wahl zu gewinnen als Kilicdaroglu. Alle drei Kandidaten gehören der CHP an.  Damit wäre die Opposition aber deutlich geschwächter in die Wahl gegangen.

Dabei steht Präsident Erdogan mit seiner islamisch-konservativen AKP womöglich vor der größten Herausforderung in seinen zwei Jahrzehnten an der Spitze der Türkei. Umfragen deuten auf ein enges Rennen hin. Zudem stehen er und seine Regierung nach den verheerenden Erdbeben vor gut einem Monat massiv in der Kritik. Ihnen wird unzureichendes und zu langsames Krisenmanagement vorgeworfen.

45.000 Erdbeben-Tote in der Türkei

Zunächst hatte es auch Zweifel gegeben, ob die Behörden angesichts der durch das schwere Erdbeben ausgelösten Schäden die Wahlen im Südosten des Landes rechtzeitig vorbeireiten und durchführen können. In der betroffenen Region leben etwa 14 Millionen Menschen. Bei den verheerenden Erdbeben im türkisch-syrischen Grenzgebiet sind allein in der Türkei mehr als 45.000 Menschen ums Leben gekommen, Millionen haben ihre Häuser verloren und wurden in Notunterkünften untergebracht.

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