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Anonymous-Hackerkollektiv erklärt Putin den Cyberkrieg

Die Hackergruppe Anonymous steigt in den Ukraine-Konflikt ein. Nach einem verzweifelten Hilferuf hat das Kollektiv russische Websites lahmgelegt.

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Anonymous ergreift im Ukraine-Konflikt Partei und stellt sich gegen Russlands Präsidenten Wladimir Putin.
Anonymous ergreift im Ukraine-Konflikt Partei und stellt sich gegen Russlands Präsidenten Wladimir Putin.
HELMUT FOHRINGER / APA / picturedesk.com

Seit Donnerstagfrüh attackiert Russlands Präsident Wladimir Putin die benachbarte Ukraine mit schwerer Artillerie – von Land, Wasser und aus der Luft. Doch noch bevor die ersten Raketen auf ukrainischen Boden einschlugen, lief bereits im Netz ein erbitterter Kampf. Russische Hacker legten die kritische Infrastruktur der Ukraine lahm, zahlreiche Regierungswebseiten waren nicht mehr abrufbar.

 Alle aktuellen Informationen zur Ukraine-Invasion findest du hier.

Um Russland digital die Stirn zu bieten, rief der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenski die Cybercommunity zur Unterstützung seines Landes auf – und dieser Hilferuf wurde erhört. Wie am Freitag bekannt wurde, schaltet sich das bekannte Hackerkollektiv Anonymous in den Ukraine-Konflikt ein. Auf Twitter erklärt die anonym agierende Gruppe dem russischen Präsidenten den Cyberkrieg und erklärt ihre Solidarität mit der Ukraine:

Demokratie gegen Faschismus

Mehrere Regierungswebsites – darunter Seiten des Kremls, der Duma und des Verteidigungsministeriums – , Internet-Provider sowie der Server des russischen Propagandasenders RT (früher Russia Today) waren kurz darauf zeitweise nicht mehr erreichbar. Der Fernsehsender sprach nach dem stundenlangen Ausfall von einer Cyberattacke. Am Freitag waren sämtliche Seiten wieder aufrufbar.

"Die Ukraine ist ein demokratisches Land, das von einer faschistischen Diktatur überfallen wird", schreibt das Hacker-Kollektiv weiter auf Twitter. "Der Kampf ist nicht NATO gegen Russland, sondern Demokratie gegen Faschismus."

"Wollen Zukunft für gesamte Menschheit"

Die Gruppe rief ihre Community dazu auf, die Ukraine zu unterstützen. Die Cyberangriffe richten sich laut Anonymous ausschließlich gegen die russische Regierung. Trotzdem sei es unvermeidbar, dass auch der private Sektor von den Hackerangriffen betroffen sein werde. In den kommenden Tagen sollen die Angriffe intensiviert werden.

Neben dem Lahmlegen des russischen Cyberspace unterstützt Anonymous die ukrainische Regierung auch bei der Aufklärung und macht Truppenbewegungen von Putins Militär öffentlich. Das Kollektiv wolle Frieden in der Welt, heißt es via Twitter. "Wir wollen eine Zukunft für die gesamte Menschheit. Während also Menschen rund um den Globus ihre Internetprovider in Stücke schlagen, sollten sie verstehen, dass dies ausschließlich auf die Handlungen der russischen Regierung und Putin zurückzuführen ist." Es sei Zeit für die russische Bevölkerung, Putins Krieg eine klare Absage zu erteilen.