Wien
Anmeldungen für Caritas-Ausbildungen ab sofort möglich
An zwei Standorten bietet die Caritas Wien Ausbildungen im Sozialbereich an. Interessierte können sich ab jetzt dafür anmelden.
"Mir ist es wichtig, Senioren ein wertschätzendes Lebensklima zu bieten, in einer Umgebung, in der sie sich wohlfühlen", sagt Claudia Antoni. Die 44-jährige Wienerin absolviert derzeit ihre Ausbildung zur FSBA (Fachsozialbetreuerin Altenarbeit) im Caritas-Ausbildungszentrum in der Seegasse.
Etwas Schöneres als diesen Beruf könne sie sich nicht vorstellen, wie sie sagt. "Ich bin gerne mit alten Menschen zusammen. Man kann viel von ihnen lernen und neben der sehr wichtigen Arbeit in der Pflege wird der Sozialbetreuung in der Altenarbeit leider noch zu wenig Wert beigemessen." Genau hier möchte Antoni ansetzen und betont: "Wir spielen nicht den ganzen Tag 'Mensch ärgere dich nicht'. Es geht viel mehr darum, dass man auf einzelne Personen eingeht, ressourcenorientiert mit Menschen arbeitet und darauf achtet, was jeder Einzelne braucht."
Wenn die Wienerin im Juni 2022 mit ihrer Ausbildung fertig ist, möchte sie noch ihr Diplom machen. Und dann? "Ich will nicht irgendwo arbeiten, sondern genau da, wo ich am meisten gebraucht werde. Dort, wo die Sozialbetreuung noch zu kurz kommt." Ein Grund, warum sie sich für das Zentrum in der Seegasse entschieden hat, ist die spezielle Ausbildung der "Demenzbegleitung", die nur hier angeboten wird. "Und auch die Tatsache, dass es keinen Blockunterricht gibt, sondern Schule und Praxis nebeneinander geschehen. So kann man das Gelernte gleich anwenden."
"Eine Ausbildung mit Job- und Zukunftsgarantie"
Ob in der Arbeit mit alten Menschen, Personen mit Behinderungen oder in der Familienhilfe: "So viele Menschen wie noch nie" entscheiden sich laut Klaus Schwertner, Direktor der Caritas Wien, für einen Beruf im Sozial- und Gesundheitsbereich. Genau diese Menschen braucht es auch, denn nicht zuletzt die Coronakrise hat eindrücklich gezeigt: Sozialberufe sind systemrelevant.
Einen wesentlichen Beitrag leisten hier die Schulen der Caritas. An zwei Standorten bietet man ein umfassendes Bildungsangebot an. 700 Schüler werden derzeit im Ausbildungszentrum in der Seegasse (Alsergrund) und in der Schule für Sozialbetreuungsberufe in der Brotfabrik (Favoriten) ausgebildet. Es handle sich um eine Ausbildung mit Job- und Zukunftsgarantie, versichert Schwertner: "Die Caritas Schulen sind eine Investition in die Zukunft junger Menschen und in die Zukunft für uns als Gesellschaft." Die Anmeldung ist ab heute möglich.
Bedarf an Fachkräften steigt rasant
Für junge Menschen, die neben der Matura eine Berufsausbildung erhalten möchten, sei die HLW für Sozialmanagement oder die Höhere Lehranstalt für Sozialbetreuung und Pflege die richtige Wahl, verweist Andreas Walter, Schulleiter des Standortes Seegasse. Die Fachschule für Sozialberufe bereitet Jugendliche ab 14 Jahren auf Ausbildungen im Sozial- und Pflegebereich vor. Allen Interessierten ab 17 Jahren steht die Schule für Sozialbetreuungsberufe offen. Hier kann der Fokus auf Familienarbeit, Altenarbeit, Behindertenarbeit oder Behindertenbegleitung gelegt werden.
Doch Schwertner weiß auch, dass es noch immer zu wenig junge Menschen gibt, die sich für eine Ausbildung im Sozialbereich entscheiden. "Der Bedarf an Fachkräften im Gesundheits- und Sozialbereich steigt rasant und deutlich schneller als die Zahl der Absolventen an den Schulen in Wien, in Niederösterreich und ganz Österreich", so der Caritas Wien Chef und appelliert: "Wir brauchen dringend Maßnahmen, um den Beruf der Sozialbetreuer und Pfleger zu fördern und noch stärker aufzuwerten." Es brauche etwa Förderungen und Stipendien für Auszubildende, die einfach zugänglich seien, so Schwertner.
Für Interessierte
Wer zwar Interesse an einer Ausbildung im Sozialbereich, aber noch zu wenig Informationen hat, kann sich diese an einem der Infotage der Caritas-Ausbildungszentren holen. Der Standort Seegasse öffnet am 1. Februar (HLW für Sozialmanagement) sowie 2. und 23. März (Schule für Sozialbetreuungsberufe) Tür und Tor, die Ankerbrotfabrik am 23. März. Wer sich gleich anmelden möchte oder sich online Infos holen will, kann das hier tun: