Wien
Angst vor Corona-Leugnern: Impfstelle im Dom abgesperrt
Aus Angst vor Störaktionen von Corona-Leugnern sicherte die Polizei die Eingänge des Wiener Stephansdoms. In die Impfstation kam man nur mit Ausweis.
Auch in der bekanntesten Kirche Österreichs wird nun geimpft. Am Mittwoch eröffneten Bürgermeister Michael Ludwig, Stadtrat Peter Hacker (beide SP), Kardinal Christoph Schönborn und Dompfarrer Toni Faber die Impfstation in der Barbarakapelle im Nordturm des Wiener Stephansdoms. Zwei Wochen lang wird nun von Donnerstag bis Sonntag jeweils von 10 bis 21 Uhr immunisiert, eine Anmeldung ist nicht notwendig.
Wirre Flugzettel verteilt
Aus Angst vor Störaktionen von Corona-Leugnern wurde die Impfstation in der Kapelle am Mittwoch für Besucher abgeriegelt, Polizei und Securitys begleiteten die Delegation um den Bürgermeister in den Dom, hielten sich aber im Hintergrund. Nur Journalisten und Bedienstete durften mit Ausweis in die Impfstation. Einige wenige "Corona-Verscwörer" verteilten vor dem Dom Flugzettel mit kruden Theorien gegen Kirche und Pharmafirmen. In die Kirche kamen sie nicht hinein.
Die Sicherheitsmaßnahmen zahlten sich aus: Während der Eröffnung kam es zu keinen Vorfällen, Rowdies hatten keine Chance. Die Polizei ist aber derzeit nicht nur während der Impfungen im Dom präsent. Seit dem Anschlag in der Wiener City im November werden Sehenswürdigkeiten und Kirchen in Wien besonders stark gesichert.
Bei der Eröffnung wurde die Wichtigkeit der Immunisierung betont. "Impfen ist ein Akt des Selbstschutzes und der Solidarität und Nächstenliebe, weil durch die Impfung auch andere geschützt werden", so Bürgermeister Michael Ludwig im Dom. "Neben den kostenlosen Tests ist die Impfung das beste Mittel gegen die Pandemie." Die Zusammenarbeit zwischen Stadt und Kirche funktioniere sehr gut. Geimpft wird auch während der Messe – "unter Umständen sogar mit Chorbegleitung", so Dompfarrer Toni Faber.
Jeder soll impfen gehen
"Außergewöhnliche Zeiten erfordern außergewöhnliche Maßnahmen", sagte dazu Gesundheitsstadtrat Peter Hacker. "Es ist wichtig, dass sich möglichst viele Menschen impfen lassen, um die Pandemie zu beenden."
Die Corona-Schutzimpfung im Dom verabreichen Impf-Teams des Malteser-Ordens und der Johanniter, geimpft wird mit dem Vakzin von Johnson&Johnson, junge Leute unter 18 Jahren erhalten den Wirkstoff von Biontech-Pfizer. Pro Tag können im Stephansdom bis zu 220 Personen geimpft werden.