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Angestellte Migranten erhalten neue Namen

Für bessere Chancen auf einen erfolgreichen Abschluss setzt der Lebensversicherer Swiss Life auf eine Methode, die heftig kritisiert wird.

Heute Redaktion
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(Archivfoto)
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Bild: Helmut Graf

Für den Kontakt mit seinen Kunden stattet der Lebensversicherungs-Konzern Swiss Life Angestellte mit falschen Namen aus. Medienberichten zufolge sind Mitarbeitende mit Migrationshintergrund, die im Callcenter beschäftigt sind, betroffen.

Von 19 Angestellten des Call-Centers benutzen zur Zeit neun einen eingeschweizerten Aliasnamen. Der Versicherungskonzern räumte in einer Stellungnahme ein, seit 1996 Falschnamen zu verwenden – auch im schriftlichen Verkehr mit Kunden. Die Verwendung von schweizerischen Aliasnamen würden die Chancen auf einen erfolgreichen Abschluss eines Kundengesprächs steigern, argumentiert Swiss Life.

Swiss Life hält an Praxis fest

Die Mitarbeitenden des Call-Centers würden nicht unter Druck gesetzt, sie könnten "ausschließlich freiwillig" entscheiden, ob sie mit einem Pseudonym arbeiten wollten.

Die Eidgenössische Kommission gegen Rassismus kritisiert diese Praxis scharf. Sie sei problematisch, bedauerlich und für die betroffenen Mitarbeiter verletzend. Das kritisierte Telefon-Marketing war diese Woche Thema in der Konzernleitung von Swiss Life. Diese hat beschlossen, daran festzuhalten und auch künftig Kunden unter falschem Namen zu kontaktieren. (red)