Österreich

Angeklagter unternahm mehrere Fluchtversuche

Heute Redaktion
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Sieben Justizbeamte begleiteten den Beschuldigten in den Gerichtssaal.
Sieben Justizbeamte begleiteten den Beschuldigten in den Gerichtssaal.
Bild: Daniel Scharinger

Zu Jahresbeginn soll ein Deutscher (29) seine Mutter in Polling (Bez. Braunau) getötet haben. Er stand heute in Ried vor Gericht – Einweisung in eine Anstalt.

Der Vorfall ist auch mehr als ein halbes Jahr danach noch in schlimmer Erinnerung. Der Student Matthias Sch. (29) soll in Polling (Bez. Braunau) seine eigene Mutter Eleonore Sch. (63) getötet haben (wir berichten).

Danach habe er seinen Bruder Johannes Sch. (31) verständigt und sei mit dessen Auto geflohen. Auf der Flucht sei er aus dem Wagen ausgestiegen und durch den Inn geschwommen. Am anderen Ufer, auf der deutschen Seite, konnten Beamten ihn dann verhaften.

Am Mittwoch musste sich der Beschuldigte dann vor Gericht in Ried verantworten. Stark fixiert und in Begleitung von sieben Justizwachebeamten kam der 29-Jährige in den Gerichtssaal.

Der trainierte Kletterer habe in der Vergangenheit schon mehrere Fluchtversuche unternommen, habe es sogar schon bis auf das Dach seiner Unterbringungsanstalt geschafft. Das war allerdings vor der Tat.

Die Verhandlung begann jedoch gleich mit einer Unterbrechung, da Richter Josef Lautner von Psychiaterin und Gutachterin Heidi Kastner prüfen ließ, ob die Fixierung wirklich nötig sei.

Der Prozess wurde ohne Fixierung fortgesetzt, die Beamten blieben jedoch in der Nähe des Beschuldigten.

Angeklagter ist geständig



Der 29-Jährige zeigte sich auch gleich von Beginn an geständig. Vor der vorgeworfenen Tat habe seine Mutter den Angeklagten zu sich nach Polling genommen, um ihn wegen schlechten psychischen Zustands bei ihr zu betreuen. Der junge Mann habe sich „eingesperrt" gefühlt.

Laut Staatsanwaltschaft hat der Angeklagte seiner Mutter eine Glasflasche auf den Kopf geschlagen, sie auf einem Bett gewürgt und anschließend ins Badezimmer geschleift, um einen Unfall vorzutäuschen.

Kastner diagnostizierte paranoide Schizophrenie, der Mann sei zum Tatzeitpunkt unzurechnungsfähig gewesen.

Auf die Frage des Richters, ob er die vorsätzliche Tötung seiner Mutter gesteht, antwortete der Beschuldigte im Gerichtssaal: "Ja. Ich war zu diesem Zeitpunkt nicht Herr meiner geistigen Kräfte. Jetzt geht es mir deutlich besser. Ich weiß aber, dass ich nicht geheilt bin."

Die Geschworenen beantworteten am frühen Nachmittag die Frage des Gerichts, ob der Mann den Mord begangen habe, einstimmig mit Ja. Auf die Frage, ob er zurechnungsunfähig war, antworteten sechs Laienrichter mit Ja, zwei mit Nein.

Ergebnis: Der 29-Jährige wird in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher eingewiesen (nicht rechtskräftig). Die Staatsanwaltschaft erklärte zwar Rechtsmittelverzicht, die Verteidigung gab aber keine Erklärung ab.

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    Karl Schöndorfer / picturedesk.com

    (red)