Szene
Andi Knoll: "Alfons und ich haben nicht gesprochen"
Heute begleitet Moderator Andi Knoll erstmals ORF-Zuschauer durch den Opernballabend. "Heute" verrät er, warum er nicht Alfons Haiders Nachfolger ist.
Andi Knoll (50) ist der neue Mann am Opernball. Er übernimmt den Job von Alfons Haider (65) und moderiert erstmals an der Seite von Mirjam Weichselbraun (42). für Knoll wichtig: Mit Tarek Leitner und Nadja Bernhard gebe es zwei weitere Ball-Neulinge. Das "Heute"-Interview:
"Heute": Ist der Opernball eine andere Kategorie, wenn es ums Moderieren geht?
Andi Knoll: "Ich glaube, das Moderieren ist gar nicht so eine andere Sache, aber der Wind drumherum – ich habe noch nie in meinem Leben so viele Interviews gegeben und noch nie haben mich so viele Menschen gefragt, wie ich den meine Moderationen anlegen werde. Ich merke, das scheint etwas Größeres zu sein."
Kann man viel falsch machen, wenn das Ganze so eine große Maschinerie ist?
Knoll: "Beim Opernball ist natürlich ein anderes Publikum, die haben von mir noch nichts gehört und die wissen auch nicht, wie ich so drauf bin. Insofern werde ich sicher manche Erwartungshaltung nicht erfüllen und vielleicht in das eine oder andere Fettnäpfchen treten oder nicht immer alle Fakten im Kopf haben, die es vielleicht bräuchte. Aber das schöne ist, wir operieren hier ja nicht am offenen Herzen."
Der ORF hat entschieden, dass die Ära von Alfons Haider beendet ist und du das übernimmst. War dann böses Blut zwischen euch? Hast du mit ihm geredet?
Knoll: "Der ORF hat beschlossen, dass es 2023 ein neues Team gibt. Ich bin einer von drei Neuen beim Opernball und nicht der Nachfolger von irgendjemandem, das möchte ich gerne festhalten. Ich mache es jetzt mal und dann schauen wir, ob ich Nachfolger von irgendwem bin. Ich weiß schon, dass es ein bisschen so dargestellt wird, aber so ist das nicht, es gibt drei Neue. Man könnte auch fragen, ob Alfons Haider traurig ist, dass Tarek Leitner und Nadja Bernhard moderieren. Der ORF hat nach der Pause ein neues Team für den Ball nominiert, das machen wir jetzt mal und dann schauen wir weiter. Und nein, Alfons und ich haben nicht miteinander gesprochen."
Nachdem drei Neue sein werden, die Aufgabenverteilung ist jetzt viel expliziter als sie in den vergangenen Jahren war. Bist du dann eher der "Lustige"?
Knoll: "Ich hoffe, dass der Abend generell eher launig wird, es ist ja ein Staatsball und kein Staatsbegräbnis. Man muss es auf der einen Seite ernst nehmen, auf der anderen Seite kann man es auch launig und unterhaltsam machen. Wer Tarek Leitner privat kennt, weiß, er der hat einen unglaublichen Schmäh, den er hoffentlich auch zeigen wird. Es ist geplant, dass ich viel unterwegs bin – ich führe beispielsweise nicht die Interviews in der Mittelloge. Ich bin mehr im Getümmel unterwegs, in den Gängen und werde versuchen auch in die Logen reinzukommen."
Wie viel Spontanität gibt es da? Wie durchgeplant ist das aus deiner Sicht?
Knoll: "Es ist sehr eng, es ist sehr heiß, es ist sehr laut und manchmal schafft man es nicht dorthin, wo man hin sollte. Ausgemacht ist, dass Richard Lugner mit Jane Fonda in der Mittelloge interviewt wird, aber wenn ich ihn davor schon irgendwo sehe, dann werde ich schon sagen: 'Herr Lugner, wir reden dann eh ausführlich, aber wie läuft es soweit?'. Das ist schon gewünscht, zumindest sehe ich das so, dass man da auch ein bisschen spontan und flexibel ist."
In der Branche ist es so, dass man mit zwei Personen ein bisschen Mitleid hat. Nämlich dem Lugner, weil die Fonda schwierig ist und ein bisschen auch mit dir, weil es eben diese Erwartungshaltung gibt.
Knoll: "Wirklich? Das überrascht mich. Macht ihr euch Sorgen? Na gut. Habe ich gar nicht so mitbekommen. Ich weiß nicht, ob das das Publikum so interessiert, aber ich glaube ja, man wird diese Opernballübertragung schauen und wird sich nicht sich denken: 'Ah, das ist jetzt der Neue!'. Man wird ein paar neue Dinge sehen, ein paar neue Menschen aber es gilt das was die legendäre Organisatorin Lotte Tobisch gesagt hat: 'Der Opernball ist der Star!', wir haben heuer ein bisschen anderes Personal und es wird trotzdem der Opernball der Star sein. Es wird ein paar andere Zugänge geben als in den vergangenen Jahren, aber es wird nicht besser oder schlechter sein, sondern einfach anders. Anders ist interessant. Ich habe den Songcontest damals auch übernommen ohne dass ich wusste, worauf ich mich einlasse. Das ist schon mal gut gegangen und es wird auch jetzt gut gehen. Und wenn nicht, Vorhang, nächster Akt, neue Figuren, so ist das in der Oper."