Wirtschaft
AMS-Chef warnt – 80 Prozent der Jobs von KI betroffen
Experten sehen künstliche Intelligenz auf einer Stufe mit der Entwicklung des Buchdrucks – was das für unsere Jobs bedeutet.
Die einen preisen sie als Heilsbringer, die anderen malen bereits den Teufel an die Wand: Die rasante Entwicklung von künstlicher Intelligenz sorgt für große Verunsicherung und eine breite Palette an Zukunftsprognosen. Nur in einem Punkt sind sich sämtliche Experten einig: Künstliche Intelligenz wird die Arbeitswelt revolutionieren – viele vergleichen ihren Einfluss bereits mit der Entwicklung des Automobils oder dem Smartphone.
Durch Chatbots wie ChatGPT wurde die Technologie zuletzt auch für den Durchschnittsmenschen greifbar. Viele stellen sich nun die Frage: Wird es meinen Job in zehn Jahren noch geben? Gefährden immer schlauere Sprachmodelle meinen Arbeitsplatz? AMS-Chef Johannes Kopf stellte nun im ORF klar: "Das Risiko, betroffen zu sein, das halte ich für ganz groß." Bis zu 80 Prozent der Jobs wären einer US-Studie zufolge insofern von KI betroffen, als dass künftig zumindest zehn Prozent der Tätigkeiten darin mit dieser Technologie zu tun hätten. 40 Prozent der Jobs würden in Zukunft sogar bei zumindest der Hälfte der Tätigkeiten Kontakt mit KI voraussetzen.
Vor allem mittlere Qualifikationsstufe betroffen
Müssen wir also tatsächlich auf einen Kahlschlag am Arbeitsmarkt gefasst machen? "Es ist eine disruptive Technologie, aber es werden auch neue Jobs entstehen", ordnet der AMS-Chef die Situation ein. "Spannend ist, dass es diesmal nicht die Niedrigqualifizierten sind, die sich fürchten müssen. Es ist eigentlich die mittlere Qualifikationsstufe, da, wo viel kontinuierlich das Gleiche gemacht wird, wo es wenig Abwechslung gibt. Für die ganz Hochqualifizierten wiederum wird es eine nützliche Ergänzung sein für eine höhere Produktivität."
Von Medienbranche bis zu Meinungsforschern
Gefährdet seien die Medienbranche, Softwareentwickler und Juristen – hier werde kein Stein auf dem anderen bleiben, wobei KI freilich unser gesamtes Leben durchdringen werde. Das sehen auch die Entwickler des populären ChatGPT so: Buchhalter, Programmierer, Meinungsforscher und Dolmetscher könnten demnach bald deutlich weniger zu tun haben.