Wirtschaft

AMS-Boss sieht gute Karten für Ukrainer am Arbeitsmarkt

Mehrere Tausend Menschen aus der Ukraine werden in Kürze in Österreich arbeiten. Die Integration kann gelingen, ist AMS-Boss Johannes Kopf überzeugt. 

Michael Rauhofer-Redl
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AMS-Chef Johannes Kopf ist optimistisch, dass die Integration in den Arbeitsmarkt gelingen kann.
AMS-Chef Johannes Kopf ist optimistisch, dass die Integration in den Arbeitsmarkt gelingen kann.
Screenshot ORF

Der Zugang zum Arbeitsmarkt für Flüchtlinge aus der Ukraine gestaltet sich zäh. Mehrere Tausend ukrainische Staatsbürger sollen in naher Zukunft in den heimischen Arbeitsmarkt integriert werden – eine Mammutaufgabe. Wie das gelingen kann, erklärte AMS-Chef Johannes Kopf am Sonntagabend in der ORF-"ZIB2" bei Martin Thür. 

Insgesamt rechnen Beobachter mit bis zu 200.000 Menschen aus der Ukraine, die in den kommenden Wochen und Monaten in Österreich bleiben könnten. Grundsätzlich sei es aus wirtschaftlicher Sicht eine "günstige Situation", so Kopf, der von einem Wirtschaftswachstum ausgeht. Zudem gebe es aktuell 120.000 offene Stellen, wo man "händeringend" nach Personal suche. Die Startposition sei also eine gute, so Kopf.

Aus Vergangenheit gelernt

Erschwerend sei hingegen, dass es vorwiegend Frauen, häufig mit Kindern, seien, die nach Österreich kommen. In diesen Fällen müssten zunächst einmal die Betreuungsmöglichkeiten für die Kinder geklärt werden. Kopf ist aber davon überzeugt, dass die Integration am Arbeitsmarkt gelingen könnte. So könne man sich an Best-Practice-Beispiele halten, wo dies bereits gelungen sei. Auch das AMS habe aus ähnlichen Situationen in der Vergangenheit gelernt, ist der AMS-Boss überzeugt.

Kopf betonte, dass die "blaue Karte", anders als in Deutschland etwa, alleine nicht ausreiche, sondern dass es zusätzlich eine Arbeitsbewilligung brauche. Diese erlaube dem Arbeitgeber, Personen aus einem Drittstaat anzustellen. Das sei allerdings nur eine geringe bürokratische Hürde. Denn diese Bewilligung soll ohne Probleme ausgestellt werden und koste nur wenige Euro.

Weitere Hilfe notwendig

Kritisch äußerte sich Kopf schon zuletzt, über den Vorschlag von Innenminister Gerhard Karner, wonach ukrainische Flüchtlinge um knappe 500 Euro mehr verdienen dürfen sollen, als andere Personen mit aufrechtem Asylstatus. Die Argumentation: Ukrainische Flüchtlinge seien "nur" in der Grundversorgung, hätten sonst aber keinen Anspruch auf finanzielle Leistungen.

Von daher begrüßt er die Möglichkeit, sich etwas dazuzuverdienen zu können. Allerdings sei mit Problemen zu rechnen, da für viele zunächst wohl nur eine Teilzeitjob infrage kommt. Somit bestünde die Gefahr, wenn man zu viel dazuverdient, aus der Grundversorgung zu fallen. Auch, dass es außer der Grundversorgung aktuell keine weiteren Sicherheitsnetze gibt, sieht Kopf kritisch. Es gebe viele vulnerable Gruppen, die nicht in den Arbeitsmarkt integriert werden können, hier müsse man sich sicher etwas überlegen, so Kopf.

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