Multimedia

Amazon Echo Show 5 im Test – mehr Bass in der Box

Amazon hat mehr Bass, Tempo und Kraft in den neuen Echo Show 5 gesteckt. Und erstmals gibt es auch eine eigene Kinder-Version. Der "Heute"-Test.

Rene Findenig
Der neue Echo Show 5 zeigt sich im Test zwar nicht rundum verbessert, aber an den wichtigsten Funktionen hat sich etwas getan.
Der neue Echo Show 5 zeigt sich im Test zwar nicht rundum verbessert, aber an den wichtigsten Funktionen hat sich etwas getan.
Rene Findenig

Echo Show 5 ist Amazon kleinster Smart-Lautsprecher mit Bildschirm. Wer gerne Filme und Serien schaut, ist wohl mit einem der größeren Modelle besser bedient, der Echo Show 5 eignet sich aber hervorragend dazu, Rezeptvideos beim Kochen anzusehen, Lichter oder andere Smart-Home-Geräte direkt am Nachttisch vor dem Schlafengehen abzudrehen oder sich Fotos aus dem Familienalbum am Couchtisch einblenden zu lassen. Der Echo Show 5, dem der rund fünf Zoll große Bildschirm seinen Namen gibt, geht nun bereits in seine dritte Modell-Generation. Dabei hat Amazon nicht nur intern mächtig aufgerüstet, sondern bietet nun erstmals eine eigene "Kids"-Edition" mit kindergerechten Inhalten und buntem Design an. 

Zuerst zur Standard-Version: Die bietet in der neuen Generation einen besseren Bass. Während er in den bisherigen Modellen kaum vorhanden war, fällt dieser nun beeindruckend für solch ein kleines Gerät aus. Und wie auch beim neuen Amazon Echo Pop reagiert nun nicht nur die Spracherkennung noch präziser, sondern der Lautsprecher setzt auch die mit dem Aktivierungswort "Alexa" erteilten Befehle flotter um. Mit den Maßen von 147 x 82 x 91 Millimetern und einem Gewicht von 465 Gramm ist der Echo Show weiter ein kompaktes Gerät, das allerdings minimal bei den Maßen im Vergleich zur zweiten Generation zugelegt hat. Nichts geändert hat sich bei den verfügbaren Farben: Schwarz mit grauem Stoffbezug, Weiß mit Grau-Blau und komplett Weiß.

"Spacige" Kids-Version, sonst kaum neue Optik

Die Kids-Version wiederum sieht von vorne wie die anderen Farbvarianten aus, über die Seiten und den Rücken zieht sich allerdings auf dunklem Hintergrund ein Weltraum-Design mit leuchtenden Sternen und einem Nebel in allen möglichen Farben. Während Amazon die hauseigenen Kinder-Tablets noch mit einem Extra-Stoßschutz versieht, gibt es diesen beim Echo Show 5 Kids nicht. Dafür aber soll es laut Amazon zwei Jahre lang einen kostenlosen Ersatz bei Beschädigungen geben. Alle Modelle besitzen weiter einen mittlerweile etwas veraltet aussehenden, breiten Rahmen um das Display, das anders als der Name es vermuten lässt hier tatsächlich etwas mehr, nämlich 5,5 Zoll misst. Auch die Auflösung blieb bei 960 x 480 Pixel stehen. Das reicht, mehr aber auch nicht.

1/10
Gehe zur Galerie
    Echo Show 5 ist Amazon kleinster Smart-Lautsprecher mit Bildschirm. Wer gerne Filme und Serien schaut, ist wohl mit einem der größeren Modelle besser bedient, ...
    Echo Show 5 ist Amazon kleinster Smart-Lautsprecher mit Bildschirm. Wer gerne Filme und Serien schaut, ist wohl mit einem der größeren Modelle besser bedient, ...
    Rene Findenig

    Ansonsten findet sich ebenfalls das gewohnte an der Außenseite: Rechts oben am Display sitzt eine Zwei-Megapixel-Kamera mit mechanischem Schieber, um sie abzudecken. Neben diesem Schieber auf der Rückseite finden sich noch die typischen Tasten Mikrofone aus, Lauter und Leiser. Amazon weist aber darauf hin, dass Nachhaltigkeit immer wichtiger wird. So soll der Stoffbezug aus hundert Prozent recycletem Polyestergarn bestehen. Innen sieht es mit den Neuerungen anders aus. Der Echo Show hat einen neuen Energiesparmodus bekommen, der den Stromverbrauch um rund ein Drittel und knapp über zwei Watt drosseln kann. Ein Helligkeitssensor erfasst zudem die Umgebung und passt die Display-Helligkeit entsprechend an, was zusätzlich etwas an Strom spart.

    Sprach-Steuerung schlägt Touch-Bedienung um Längen

    Mit einem rund 1,5 Meter langen Netzkabel kann Amazon Echow Show 5 recht frei platziert werden. Die Einrichtung funktioniert einmal mehr kinderleicht: Gerät anstecken, dann geleitet Alexa am Display durch den wenige Minuten dauernden Einrichtungsprozess, bei dem der Echo mit dem WLAN, optional auch über Bluetooth mit dem Smartphone und den verfügbaren Streamingdiensten verbunden wird. Dann funktioniert Echo Show 5 auch schon und man kann zusätzlich auf Wunsch Bilder einspielen, um den Lautsprecher als digitaler Bilderrahmen zu verwenden. Zudem lässt sich ganz genau festlegen, auf welche Daten und Funktionen das Gerät Zugriff haben darf und von welchen man es lieber aussperrt. Die Kids-Version bietet zusätzlich Amazon Kids+ mit kindergerechten Inhalten ein Jahr lang gratis.

    Nach der Einrichtung ist auch die Bedienung simpel: Statt wie bei den reinen Echo-Lautsprechern können die Echo-Show-Geräte dank Touch-Display auch über den Bildschirm gesteuert werden. Wischt man vom Startbildschirm nach unten, öffnet sich das Menü mit allen Funktionen wie Bilderrahmen, Anrufe, Textnachrichten, Wecker, Smart-Home-Zentrale und natürlich Musik. Beim Kids-Gerät wiederum fällt die Auswahl bei aktivierter Kindersicherung deutlich kleiner aus, Kinder können nur grundlegende Funktionen wie Musik auswählen. Da aber die Touch-Steuerung etwas an Tempo vermissen lässt und immer wieder kleine Pausen provoziert, ist man per Sprach-Eingabe deutlich besser bedient. Wie erwähnt reagieren die Mikrofone nun auf leises Flüstern und die Befehle werden blitzschnell umgesetzt.

    Kamera ist nur Durchschnitt, für Freizeit reicht es aber

    Dass es nun so schnell über die Bühne geht, liegt an Amazons neuestem AZ2 Neural Edge Chip. Etwas mehr Power hätte man sich dagegen noch bei der eingebauten Kamera gewünscht. Videotelefonate klappen problemlos, die Bildqualität ist in Ordnung, mehr aber auch nicht. Wird es im Raum dunkler, kommt es zu Bildrauschen. Gut dafür: Chats, Video-Telefonate und Co. sind nicht nur mit den Alexa-Diensten, sondern auch mit anderen Apps wie Skype und Co. möglich. Und wie ebenso erwähnt ist das Gerät nur bedingt zum Ansehen von Serien und Filmen geeignet, ein schnelles YouTube-Video oder die Nachrichten des bevorzugten Senders kriegt das Teil aber ganz schön hin. Besonders beeindruckt übrigens das Kinder-Angebot an Inhalten, hier ist die Auswahl riesig. 

    Bei der Musik wiederum gibt es nur Lob. Verbunden werden können nicht nur Amazon Music, sondern auch andere Anbieter wie Spotify und Co., aber auch vom Smartphone kann per Bluetooth einfach auf den Echo Show 5 gestreamt werden. Der im Vergleich zum Vorgänger etwas größere Lautsprecher mit 44 Millimeter sorgt für deutlich mehr Bass, aber auch sonst für einen voluminöseren, klareren Sound. Stimmen können sich vor allem bei Podcasts hören lassen: Die in Amazon Music enthaltenen Sherlock-Holmes-Folgen haben noch nie so gut und kraftvoll auf dem kleinsten Echo-Show-Modell geklungen. Da der Klang insgesamt aber nur zu den Seiten und nach hinten abstrahlt, entsteht kein vollkommen raumfüllender Eindruck. In dieser Größe beeindruckt der Klang dennoch gewaltig. 

    Amazon Echo Show 5 im Test – mehr Bass in der Box

    Cool: In Sachen Smart Home unterstützt Echo Show 5 nun Matter, die verbundenen Geräte können also lokal und nicht nur über die Online-Cloud gesteuert werden. Einen ZigBee-Hub gibt es nicht, er fehlte uns mit dieser Ausstattung im Test aber auch nicht. Und der Echo Show 5 hat auch dazugelernt: Er kann nun (optional) Bewegungen im Raum durch Schallmessungen erkennen und dann eine verbundene Smart-Home-Routine automatisch aktivieren, etwa die Klimaanlage oder das Licht einschalten. Gleiches gilt umgekehrt für die Mikrofone: Werden Schlafgeräusche erkannt, dreht der Echo Show 5 das Licht ab. Das alles ist natürlich optional und man kann dem Gerät auch den Zugriff auf die dafür notwendigen Funktionen untersagen. 

    Etwas happig ist der Preis, die normale Edition des Echo Show 5 kommt auf rund 110 Euro, die Kids-Version gar auf 120 Euro. Wer etwa auf den besseren Sound verzichten kann, findet da die Vorgänger-Modelle mittlerweile weit günstiger im Angebot. Ein Hinweis dazu: Beim Kids-Show ist nur das Weltraum-Design anders, der Kids-Modus mit den entsprechenden Inhalten und Funktionsbeschränkungen lässt sich aber auch auf jedem anderen Echo-Show-5-Modell aktivieren. Der neue Echo Show 5 zeigt sich im Test zwar nicht rundum verbessert, aber an den wichtigsten Funktionen hat sich etwas getan. Das Modell ist nun noch smarter dank neuem Chip, lauscht besser nach Befehlen und setzt diese flotter um – und klingt dabei jetzt auch noch richtig gut.